ISS, MIR, Space-Shuttle und Co.

Weltraum Architektur

Die Architektur für das Leben und Reisen im All, für Raumstationen und Raumfahrzeuge der vergangenen 40 Jahre hat eine Wiener Architektin analysiert. Anschaulich zusammengefasst im englischsprachigen Buch "Architecture for Astronauts".

Eng, begrenzt, ohne Ausweg - ganz zu schweigen von der Schwerelosigkeit. Bauten und gebaute Räume im Weltall stellen die Beziehung zwischen Architektur und Mensch auf die Probe.

"Es leben viele unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen Kulturen für längere Zeit in sehr beengten Verhältnissen und auch unter gefährlichen Bedingungen miteinander in einem Raum. Das ist sehr spannend zu untersuchen", sagt die Architektin Sandra Häuplik-Meusburger von der Technischen Universität Wien. Sie hat zwei Raumfähren und vier Raumstationen verglichen; von Apollo bis zur ISS.

Neben Plänen und Fotos standen ihr neun ehemalige Astronauten mit ihren Erfahrungen zur Verfügung; darunter der letzte Mann am Mond, Harrison Schmitt.

Die Privatsphäre

"Wichtiger noch als eine private Schlafstation oder ein privater Platz zum Schlafen, war den meisten meiner Interviewpartner, einen Platz zu haben, wo sie ihre privaten Dinge verstauen können. Wo sie den exklusiven Zugang haben", sagt Häuplik-Meusburger.

Von der Privatheit zum Gemeinsamen: auch unter den Ausnahmebedingungen von Schwerelosigkeit und minimalem Platz werde zum Beispiel das gemeinsame Essen an einem Tisch von allen als sehr wichtig für das Team geschildert.

Gemeinsame Orte

"Wichtig bei einem Tisch ist, dass alle daran einen Platz haben. Man hat herausgefunden, dass es total schwierig ist einen Menschen zu verstehen, wenn er auf den Kopf gedreht ist. Weil sich die Mimik total verändert und das stört die Gesprächsbeziehung. Wenn nicht alle an einem Tisch Platz haben und einer muss sich über oder unter den Tisch einen Platz suchen, das ist nicht sehr gut", erzählt Häuplik-Meusburger.

An den Tisch "setzen" gibt es im All übrigens nicht - meist hakt man sich mit einem Fuß unter dem Tisch ein, um nicht zu entschweben.

Service

Sandra Häuplik-Meusburger, "Architecture for Astronauts. An Activity-based Approach", Springer Verlag

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