Filmdrama zum Thema "Adoption"

Mütter und Töchter

Regisseur Rodrigo Garcia, Sohn des kolumbianischen Literaturnobelpreisträgers Gabriel G. Marquez, verknüpft die Geschichte dreier unterschiedlicher Frauen rund um das Thema Adoption. Und er hatte dafür mit Annette Bening, Naomi Watts und Samuel L. Jackson ein Staraufgebot zur Verfügung.

Kultur aktuell, 31.05.2011

Mit der Mutterrolle kennt sich Annette Bening bestens aus - mit Ehemann Warren Beatty hat die 52-jährige Schauspielerin vier Kinder. Auf der Leinwand überzeugte sie zuletzt als lesbische Mutter in dem Beziehungsfilm "The Kids Are All Right". Das brachte ihr eine Oscar-Nominierung und reichlich Kritikerlob ein. Nun kehrt Bening als Mutter ins Kino zurück, doch in dem Drama "Mütter und Töchter" lernt sie ihr Kind nie kennen. Sie spielt Karen, die mit 14 Jahren ungewollt schwanger wird und auf Druck ihrer Eltern das Kind zur Adoption freigibt. Als verhärmte End-Vierzigerin, die ihre eigene gebrechliche Mutter pflegen muss, trauert sie der unbekannten Tochter ständig nach.

Naomi Watts, die zuletzt in dem Politthriller "Fair Game" eine CIA-Agentin mimte, spielt Karens erwachsene Tochter Elizabeth. Sie ist eine kühle, ehrgeizige Anwältin, die Affären, aber keine Beziehungen hat. Die schwarze Hollywood-Schönheit Kerry Washington ("Ray", "Lakeview Terrace") spielt die kinderlos verheiratete Lucy, die unbedingt ein Baby adoptieren möchte, auch auf Kosten der Ehe.

Das Ensembledrama mit weiblicher Starbesetzung inszeniert hat der gebürtige Kolumbianer Rodrigo Garcia, selbst Vater von zwei Teenager-Töchtern. Der in den USA lebende Sohn des Schriftstellers und Nobelpreisträgers Gabriel Garcia Márquez konnte schon für sein Spielfilmdebüt "Gefühle, die man sieht..." Schauspielerinnen wie Cameron Diaz, Holly Hunter und Glenn Close für ein Drama über Einsamkeit und Enttäuschung gewinnen. Mit "Nine Lives" festigte er seinen Ruf als Frauenfilm-Regisseur: Mit Kathy Baker, Glenn Close, Sissy Spacek und Robin Wright Penn filmte er Schlüsselmomente aus dem Leben von Frauen unterschiedlichen Alters und sozialen Rangs.

Unter dem englischen Titel "Mother and Child" war der Film im vorigen Jahr in nur wenigen US-Kinos zu sehen. Er spielte kaum mehr als eine Million Dollar ein, trotz der prominenten Besetzung und des Beistands des mexikanischen Erfolgsregisseurs Alejandro González Iñárritu ("Biutiful", "Babel", "21 Gramm"), der als ausführender Produzent mitwirkte.

Text: dpa, Red., Audio: ORF