Tom Hanks zweite Regiearbeit

Larry Crowne

Dramen wie "Philadelphia" und Tragikomödien wie "Forrest Gump" haben Schauspieler Tom Hanks zwei Oscars eingebracht. Für seine zweite Regiearbeit "Larry Crowne" hat Hanks sich jedoch das Genre der romantischen Komödie vorgenommen.

Kultur aktuell, 28.06.2011

Eine böse Überraschung

Larry Crowne ist seit Ewigkeiten bei einer Supermarktkette beschäftigt und mit Leib und Seele bei der Sache. Schon acht Mal war er Angestellter des Monats. Als er ins Büro seiner Chefin gerufen wird, rechnet er deshalb mit der neunten Auszeichnung. Ein Irrtum. Larry wird gekündigt.

Tom Hanks über die von ihm selbst dargestellte Hauptfigur: "Einem Mann, der mitten im Leben steht, wird plötzlich der Boden unter den Füßen weggerissen. Er sitzt zwar in keiner Führungsposition und es ist deshalb kein ganz tiefer Fall, den er da mitmacht. Trotzdem sorgt die Kündigung dafür, dass sich sein Leben vollständig ändert."

Noch einmal ins College

Mit blauäugigem Enthusiasmus, die an Hanks Kultrolle Forrest Gump erinnert, geht Larry daran, sein Leben umzukrempeln. Seinen schweren Wagen tauscht er gegen einen Motorroller ein und dann sucht er sich auch umgehend einen Platz am College. Der Erstkontakt mit einer viel jüngeren Kommilitonin gestaltet sich dann eher ruppig.

Diese Talia nimmt sich von da an aber um Larry an und verpasst ihm ein gänzlich neues Image. Tom Hanks: "Talia hat diese wunderbare Fähigkeit, Larry mitzureißen und zu verändern. Sie sorgt dafür, dass er sich anders anzieht, eine neue Frisur verpasst bekommt und neue Hobbies findet. Es ist ihre ansteckende Lebenslust und ihr Vermögen, mehr in Larry zu sehen als er selbst von sich weiß. Sie ist eine wahre Lebenskünstlerin."

Nach diesem Sprung in den Jungbrunnen darf Larry sich dem Studium, vor allem aber seiner von Leben und Arbeit frustrierten Lehrerin, dargestellt von Julia Roberts, widmen.

Romantische Komödie statt witziger Tragikomödie

Tom Hanks zweite Regiearbeit fängt gut an. Dass sich ein Mann in der Mitte seines Lebens neu erfinden muss, hat ein gehöriges Humorpotential, es gibt interessante Nebenfiguren und flotte Dialoge. An dieser Stelle hätte "Larry Crowne" noch eine intelligente und witzige Tragikomödie Marke "Forrest Gump" werden können, auch weil die beiden Figuren doch einiges gemeinsam haben.

Leider entscheidet sich der Film aber für die Abzweigung Richtung romantischer Komödie und steuert ab diesem Zeitpunkt geradlinig und ohne Überraschungen auf sein Ende zu. So dass die jung gebliebenen Verliebten am Ende doch recht alt aussehen.

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