Ethik und Action

Neuer "Planet der Affen"-Film

1968 wurde der Roman "Planet der Affen" des französischen Schriftstellers Piere Boulle mit Charlton Heston verfilmt. Danach folgten der Science-Fiction-Saga rund um die Vorherrschaft zwischen Menschen und Primaten vier Fortsetzungen. Wie es dazu kam, dass die Affen zur beherrschenden Spezies wurden, versucht der Film "Planet der Affen: Prevolution" zu klären.

Kultur aktuell, 09.08.2011

In den Hauptrollen: James Franco als Wissenschafler und Andy Serkis als Affe Cesar, der sich vor der Kamera bewegt hat, bevor ihm am Computer digital das Fell übergezogen wurde.

Auflehnen gegen Unterdrücker

Der Affe Cesar nimmt eine paar Stöckchen und bricht sie entzwei, dann nimmt er alle Teile wieder in die Hand und kann sie nicht mehr brechen. Wenige Affen sind schwach, doch viele und vor allem gemeinsam sind sie stark. Ein Gleichnis soll dem Sklavenkollektiv der Affen, das wie in einem Gefängnis gehalten wird, den Handlungsbedarf verdeutlichen, die Notwendigkeit, sich gegen die Unterdrücker aufzulehnen.

Entfesselte Wissenschaft

Dass die menschenähnlichen Charakterstereotype, die den Affen übergestülpt werden, überhaupt funktionieren, verdankt man einem Trick. Denn durch ein wundersames Medikament, das eigentlich für die Behandlung gegen Alzheimer entwickelt wird, steigert sich auch die Intelligenz der Primaten, die den Menschen immer ähnlicher werden.

"Im Gegensatz zu den Menschen, lernt der Affe Cesar aber viel schneller", meint Regisseur Rupert Wyatt. Auch die Revolution im Affenhaus breitet sich rasant aus. Dem Kontrollverlust einer wieder einmal entfesselten Wissenschaft und den niederen Motiven der Menschen, also ihrer Profitgier, steht der heroische Befreiungskampf der Affen gegenüber. Ein Spannungsfeld auf dem sich Action und eine Ethikdebatte gleichermaßen abspielen.

Ende der menschlichen Zivilisation

Etwas schlicht verläuft diese Revolution in der Umkehrung der Machtverhältnisse zwischen Mensch und Tier, aus Opfern werden Tatkräftige, selbst auf die Rolle des Märtyrers, einen Gorilla, der sich für seine Sippe hingibt, hat man nicht vergessen.

Und ganz so neu ist die titelgebende Prevolution auch wieder nicht, denn schon im vierten Teil der einstigen "Planet der Affen"-Reihe aus den 60er und 70er Jahren, also in "Eroberung vom Planet der Affen" hatte der Schimpanse Cesar einen folgenschweren Aufstand angeführt. Das Ende der menschlichen Zivilisation geht diesmal im Effektgewitter unter und trotz mancher Intelligenzschübe: Wirklich schlau wird man aus dieser Prevolution nicht. Bei einem Kassenerfolg hat man jedenfalls schon eine weitere Fortsetzung angekündigt.