"Hol sie dir zurück!"

8. April 2017, 21:58

Zum Nachtisch gibt's diesmal nichts Süßes, sondern Saures. Cals Frau (Julianne Moore) hat eine Affäre und will die Scheidung. Der Mittvierziger fällt in ein tiefes Loch, das noch tiefer wird, als er sich regelmäßig in einer Bar betrinkt. Der charmante Gigolo Jacob (Ryan Gosling) nimmt Cal (Steve Carrell) unter seine Fittiche - neue Klamotten, neue Frisur, neues Image und ... neue Frau?

Doch so einfach ist das nicht mit der Liebe, nämlich der richtigen Liebe zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Partner. Im Film "Crazy Stupid Love" eine leidvolle Erfahrung für mehrere Figuren, etwa dem 13-jährige Sohn mit amourösen Ambitionen gegenüber seiner Babysitterin. Doch die wiederum fühlt sich zu Cal hingezogen, der ihr Vater sein könnte, während der scheinbar so unwiderstehliche Jacob bei Cals Tochter auf Granit beißt.

Folgenreiche Lernprozesse

Die beiden Regisseure John Requa und Glenn Ficarra lassen ihre Liebesleidenden folgenreiche Lernprozesse durchmachen. Äußerlichkeiten mögen vielleicht wichtig sein, doch viel wichtiger als ein italienischer Designer-Anzug, ein durchtrainierter Muskelapparat, ein schicke Sonnenbrille oder ein cooler Drink ist die eigene Authentizität. "Den richtigen Ton zwischen Komik und Tragik zu finden, das ist hier die Herausforderung gewesen", meint Co-Regisseur John Requa.

Klischees demontiert

Jeder legt hier langsam aber sicher seine Masken ab, begleitet von erfrischendem Spott, aber auch glaubhaftem Interesse an den Figuren und ihren Problemen. Der klassische Aufreißer und der ewige Loser-Typ, derartige Klischees werden demontiert. "Dass sich eine romantische US-Komödie nicht dem Kennenlernen und obligatorischer Hochzeit, sondern vor allem den Problemen in einer Langzeitbeziehung widmet, hat mich überzeugt", meint Darstellerin Juliane Moore. Liebe ist doch nicht nur etwas für einfältige Idioten. Selbst der pubertierende 13-Jährige muss letztlich sein Vorurteil revidieren und seinem Vater auf die Sprünge helfen: "Hol sie dir zurück!"