Neuer Film von Robert Redford

Die Lincoln-Verschwörung

"Die Lincoln-Verschwörung" heißt Robert Redfords neuester Film. Er geht zurück in die Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs: ein Gerichts- und Historiendrama, das den Prozess rund um Mary Surrat, einer Mitangeklagte nach dem Attentat auf Präsident Lincoln, wieder aufrollt.

Kultur aktuell, 29.09.2011

Präsident Lincoln stirbt bei einem Attentat, einige der Täter sind schnell gefunden, der Prozess vor einem Militärgericht scheint nur eine Formsache. Doch dann überredet ein Senator aus den Südstaaten (Tom Wilkinson) einen jungen Anwalt (James McAvoy), die Verteidigung von Mary Surrat (Robin Wright), der Mutter eines flüchtigen Verschwörers zu übernehmen.

Hitzige Wortgefechte

Regisseur Robert Redford entwirft eine knifflige Konstellation zwischen Moral und Recht, zwischen Recht und Gerechtigkeit: Verrät die Mutter ihren flüchtigen Sohn, dann wird dieser gehängt, tut sie es nicht, droht ihr selbst der Galgen. Das sei wirkliche Mutterliebe, so Regisseur Redford, ihn habe vor allem die emotionale Seite daran interessiert.

Redford inszeniert hitzige Wortgefechte im Gerichtssaal, und zeichnet die Figur des Anwalts ambivalent: Er muss sich das Vertrauen seiner Klientin erst erstreiten, er wird durch seine Verteidigung des Rechts zunehmend von der Gemeinschaft geächtet, zugleich plagen ihn aber auch als überzeugter Nordstaatler persönliche Zweifel.

Eintreten für Menschenrechte

Der Film "Die Lincoln Verschwörung" stellt zwei Weltbilder etwas schablonenhaft gegenüber: konservative Hardliner, die den Hass schüren, und Menschen, die den Fortschritt der Menschheit im Eintreten für Menschenrechte und Humanismus erkennen. Keine Frage wofür Regisseur Redford eintritt mit seiner Nachhilfestunde in Sachen Demokratie, die er massentauglich mit volksbildnerischer Absicht anlegt. Und durchaus mit Gegenwartsbezug.