Wie gut schützen Grippeimpfstoffe?

Umstrittene Grippeimpfung

Herbstzeit, Grippezeit - seit Anfang des Monats wird daher wieder die Grippeimpfung propagiert; eine Studie aus den USA lässt nun aufhorchen: sie zweifelt nämlich an der Schutzkraft von verschiedenen Influenza-Impfungen.

Wie gut schützen Grippe-Impfstoffe – mit 59 Prozent gibt der aktuelle Bericht die Wirksamkeit für an sich gesunde Erwachsene an, und nicht mit den bisher angenommenen 70 bis 90 Prozent. Zu dem Ergebnis kommt ein Infektionsexperte der US-amerikanischen Universität von Minnesota - dazu hat er 31 große Studien der vergangenen 40 Jahre ausgewertet

Diese Studien mit vor allem in den USA gängigen Impfstoffen hätten die Schutzwirkung im Labor untersucht und nicht die tatsächlichen Antikörper im Blut von geimpften Personen gemessen, kritisiert er im medizinischen Fachjournal "Lancet"; Antikörper seien ein verlässlicherer Nachweis, wie gut ein Wirkstoff schützt, allerdings ein zeitaufwändiger.

Man wolle die Notwendigkeit von Impfungen nicht infrage stellen, so die US-Studie - 59 Prozent seien besser als gar kein Schutz - aber dass man bisher von einer höheren Schutzwirkung ausgegangen sei, habe verhindert, dass Impfstoffe verbessert wurden. Und - so der US-Infektionsexperte und Studienautor weiter - bisherige Impfstudien könnten kaum etwas darüber aussagen, wie gut Risikogruppen wie Kinder einerseits und ältere Personen andererseits durch gängige Impfstoffe geschützt seien.

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The Lancet