Vorurteile sollen abgebaut werden

Premiere für Lange Nacht der Moscheen

In fünf muslimischen Einrichtungen hatten Freitagabend Interessierte Gelegenheit, die Gebetsräume von innen zu betrachten, Näheres über die Religion zu erfahren, und wohl auch mögliche Vorurteile abzubauen. Organisiert hat das Projekt die Islamische Föderation in Wien, eine der größten muslimischen Vereinigungen Österreichs.

Morgenjournal, 19. 11. 2011

Neue Welt für manche Besucher

Freitagabend in der Hamidiye-Moschee in Wien Favoriten. Wie jede Woche versammeln sich gläubige Muslime hier zum Abendgebet. Anders als sonst bleiben die Gebetsräume heute aber noch lange geöffnet. Ein Kamerateam filmt die Männer beim Gebet, im Nebenraum wird ein Buffet aufgestellt, die letzten Vorbereitungen für die erste Lange Nacht der Moscheen laufen auf Hochtouren. Nach und nach finden sich auch die ersten Gäste von außerhalb ein, auch sie müssen vor der Eingangstür freilich die Schuhe ausziehen; in den beiden großen Räumen ist ohnehin ein weicher Teppichboden ausgelegt. Auch Yakup Gecgel ist hier. Er ist Vizevorsitzender der Islamischen Föderation Wien, die dieses interkulturelle Treffen organisiert hat. Gecgel: "Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine vielleicht neue Welt für viele, die noch gar keine Moschee besucht haben. Sie werden die Möglichkeit bekommen, zu sehen, wie eine Moschee ausschaut, was darin gemacht wird."

Überraschung bei Anrainern

Nicht wenige Anrainer stellen an diesem Abend wohl überrascht fest, dass sich hier in der Ettenreichgasse überhaupt eine muslimische Einrichtung befindet, da diese von außen wie ein normales Wohnhaus aussieht. Im Inneren aber werden täglich Aktivitäten geboten. Yasin Aktas, Wirtschaftsstudent und angehender Betriebswirt, leitet etwa die Jugendorganisation in der Hamidiye-Moschee. Für ihn ist die Lange Nacht der Moscheen ein einfacher Weg, Vorurteile abzubauen, die heute allgegenwärtig seien, wie er sagt.

Lange Nacht der Moscheen soll wachsen

Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen wie Islamfeindlichkeit und Miteinanderleben bildeten gestern den Höhepunkt der Langen Nacht der Moscheen. Fünf Einrichtungen der türkisch geprägten Islamischen Föderation Wien haben sich beteiligt. Diesen kleinen Rahmen habe man für den Anfang bewusst gewählt, erklärt Yakup Gecgel von der Islamischen Föderation: "Die Lange Nacht der Moscheen ist auch für Muslime neu, und da wollten diese Veranstaltung wir noch nicht flächendeckend organisieren." Geplant ist jedenfalls, dass in den kommenden Jahren immer mehr muslimische Vereine ihre Türen öffnen.

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