Jahresstipendium der "Literar-Mechana"

Monja Art, Drehbuch und Regie

Sie schreibt seit ihrer Kindheit: Monja Art, Jahrgang 1984, die an der Wiener Filmakademie Buch und Dramaturgie studierte und kürzlich beendet hat. Die vielseitige Filmerin, die bereits ihre Philosophie- und Germanistik-Studien erfolgreich absolvierte, hat auch Interesse an TV-Serien. Für ihren geplanten Spielfilm hat Art das "Literar-Mechana"-Jahresstipendium erhalten.

"Mit 18 habe ich begonnen, mich für den US-Filmmarkt zu interessieren, habe dann auch bei einem internationalen Schriftsteller-Wettbewerb in Hollywood mitgemacht und kam unter die Finalist/innen.

Damals dachte ich mir: warum verfilme ich meine Texte nicht selbst? Also begann ich, Drehbücher zu schreiben. Davor hatte ich ab meinem neunten Lebensjahr Romane geschrieben.

Schließlich kam der Wunsch, mich an der Filmakademie zu bewerben – und ich wurde auch gleich aufgenommen", erzählt Monja Art, gebürtige Niederösterreicherin aus Lanzenkirchen, Jahrgang 1984, über ihre Anfänge.

Seit 2007 studiert die vielseitige Künstlerin an der Wiener Filmakademie Buch und Dramaturgie bei Walter Wippersberg. Abschließen wird sie noch heuer. Ihre Abschlussarbeit widmete sie dem Thema "Großes Kino auf kleinstem Raum. Elemente narrativer Spannungserzeugung in Spielfilmen, die eine EInheit von Ort und Zeit aufweisen".

Nach ihrem Abschluss an der Höheren Lehranstalt für Tourismus mit der Matura- und Diplomprüfung 2003 hatte Art, deren Familie aus der Gastronomie kommt, zunächst mit dem Philosophie-Studium an der Universität Wien begonnen, das sie 2007 mit Auszeichnung abschloss.

Ihr Studium in Deutscher Philologie beendete sie 2011 mit dem Dokorat, ebenfalls mit Auszeichnung.

Konkrete Vorstellungen

"Ich möchte Drehbücher schreiben, die ich selbst verfilme. Wenn ich für andere arbeite, liegt mir die Arbeit als Dramaturgin am besten.

Beim Dok-Film interessiert mich neben Regie ebenso die Kamera, aber auch Schnitt und Produktion. Ich habe immer sehr konkrete Vorstellungen, wie das Endprodukt aussehen soll", beschreibt Art ihren Zugang.

Vielfältige Film-Praxis

Seit 2005 hat Monja Art an zahlreichen Filmen in den Bereichen Drehbuch und Regie gearbeitet (Auswahl):

Darunter "Anemonis" (Spielfilm; 2005), "Behind the colours of the night" (Kurzfilm; 2006), "Welcome to my Prison" (Experimenteller Kurzfilm; 2006), "Spaziergang" (Kurzfilm; 2007), "Judas" (Experimenteller Kurzfilm; 2007), "Show me a rose garden" (Experimenteller Kurzfilm; 2007), "Mohnkugeln" (Dokumentarfilm; 2008), "12" (Dokumentarfilm; 2011), sowie "13" (Dokumentarfilm, in Vorbereitung).

Mit "Rot" bei Cannes Short Film Corner

Zu einer der wichtigsten Arbeiten von Monja Art zählt ihr 20-minütiger Kurzspielfilm "Rot", der 2009 entstanden ist:

"Im dritten Semester hat jede/r Student/in an der Filmakademie einen Bau- und Drehtag in einer Kulisse. Wir haben diesen Kurzfilm in nur eineinhalb Tagen gedreht.

In 'Rot' geht es um Polyamorie: eine Frau, die eine Frau und einen Mann liebt und sich nicht entscheiden kann. Schließlich nimmt ihr die Geliebte die Entscheidung ab.

Diese Arbeit wurde sehr gut aufgenommen. Sie enthält auch jene Themen, die mir wichtig sind: unerfüllte Liebe, Sehnsucht und Polyamorie", berichtet Art, deren Film mit Werken von Andrei Tarkowski und David Lynch verglichen wurde.

Und dieser Kurzfilm wurde 2009 unter anderem auch beim Cannes Short Film Corner gezeigt.

Kurzspielfilm "Juli"

Die aktuellste Arbeit von Art ist der Kurzspielfilm "Juli", den sie im Sommer 2011 gedreht hat und der 2012 fertiggestellt sein wird:

"Hier habe ich erstmals nur mit Kindern gearbeitet. Es war sehr spannend für mich zu sehen, wie schnell sich Kinder entwickeln. Auch in diesem Film geht es um das Thema unerfüllte Liebe."

Interesse an TV-Serien

Ebenso großes Interesse hat die vielseitige Filmkünstlerin an TV-Serien:

"Ich habe seit zwei Jahren ein Konzept entwickelt, das sich für eine Roman-Trilogie, aber auch für eine Serie eignet. Mir ist es ein Anliegen, auch in diesem Bereich arbeiten zu können", betont Art.

Jahresstipendium der "Literar-Mechana"

2010 wurde die junge Filmkünstlerin mit profunder Ausbildung mit dem Jahresstipendium 2010/11 für Drehbuch der "Literar-Mechana", der österreichischen Verwertungsgesellschaft, die unter anderem auch Drehbuchautor/innen vertritt, ausgezeichnet:

"Bei diesem Anerkennungspreis für das gesamte Schaffen werden jährlich zwei Filmkünstler/innen ausgewählt.

Ich habe das Buch für meinen geplanten Spielfilm eingereicht - und zwei Monate später erhielt ich die gute Nachricht", freut sich Monja Art über diese hilfreiche Anerkennung.

Spielfilm "Alles bestens"

Derzeit bereitet Art ihren Kino-Spielfilm "Alles bestens" (Arbeitstitel) vor, für den sie die Dreharbeiten für 2013 plant.

Gelebte Vielseitigkeit

Wie lauten die Zukunftswünsche der erfolgreichen Filmfrau?

"Immer das tun zu können, was ich gerne mache und davon leben zu können. Also Drehbücher zu schreiben, Regie zu führen, aber auch als Autorin und Dramaturgin für andere arbeiten und produzieren zu dürfen", so Monja Art.

Service

E-Mail - Monja Art

Wiener Filmakademie
Universität Wien
artfilm.ch - Monja Art: Mohnkugeln
ART.Welten
Cannes Short Film Corner
Literar-Mechana – Drehbuch-Forum Wien
LIT Verlag - Monja E. Art: "Liebt einander! - Die Vereinbarkeit von Homosexualität und christlichem Glauben"
Visions du Réel, Nyon