Start 2013/14

Zentralmatura: Fahrplan auf Schiene

Die Zentralmatura, die ab dem Schuljahr 2013/2014 in den österreichischen Schulen eingeführt werden soll, steht in heftiger politischer Diskussion. Viele Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Schüler und Eltern fühlen sich zu wenig darüber informiert. Das Ministerium kontert, es gebe bereits genügend Informationen online, sogar Modellfragen sind schon abrufbar.

Das kommende Jahr 2012 soll zum Informationsjahr für Lehrerinnen und Lehrer werden. So soll das Gesamtbild Zentralmatura immer schärfere Konturen annehmen.

Mittagsjournal, 02.12.2011

Fahrplan steht

2014 in den Gymnasien, 2015 in den BHS und 2016 bei der Berufsreifeprüfung. Die Zentralmatura kommt, der Fahrplan steht, sagt Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ).

Wie sieht die neue Reifeprüfung aber im Detail aus? Sie ist in drei Bereiche eingeteilt: Wie bisher sind schriftliche und mündliche Prüfungen abzulegen. Die schriftlichen Klausuren sind standardisiert, alle Schüler bekommen österreichweit die gleichen Aufgaben. Bei den mündlichen Fragen einigen sich die Lehrkräfte einer Schule auf einen gemeinsamen Fragenpool. Die Maturantinnen und Maturanten ziehen dann erst bei der Prüfung selbst ihre Maturafragen. Als dritte Aufgabenstellung muss jeder Schüler eine so genannte vorwissenschaftliche Arbeit verfassen und soll sich so das grundlegende Rüstzeug zum wissenschaftlichen Arbeiten aneignen.

Vorbereitung aufs Studium

Er muss selbst Literatur recherchieren, korrekt zitieren und im Rahmen der mündlichen Reifeprüfung die Arbeit auch vor der Prüfungskommission präsentieren. So will man die Schülerinnen und Schüler besser auf ein Studium vorbereiten. Die Fragen bei der schriftlichen Matura werden von heimischen und internationalen Experten nach speziellen Kriterien zusammengestellt.

Eines davon: Die so genannte Validität. Gabriele Friedl-Lucyshyn vom BIFIE, dem Institut für Bildungsforschung, das die Zentralmatura ausarbeitet, bringt ein Beispiel: Tonaufnahmen vorzuspielen zur Abtestung der Hörkompetenz und dann eine Zusammenfassung zu verlangen, sei keine gute Idee. In der Prüfungssituation könnte eine etwaige Schreibkompetenz auftreten und das sei nicht fair.

Informationsoffensive ab 2012

Nächstes Jahr wird das Unterrichtsministerium eine Informationsoffensive für Lehrerinnen und Lehrer starten. Denn in den Fächern Deutsch und Mathematik gab es bislang noch keine Schulversuche zur neuen Matura. Sie sind künftig auch nur an manchen BHS geplant. Für Versuche an den AHS fehle das Geld, wie man aus Expertenkreisen hört. Die Lehrer werden sich hier wohl selbst helfen müssen, macht Claudia Schmied klar.

Unterlagen und Infos sind jedenfalls auf den Seiten des Ministeriums bereits jetzt online abrufbar.