Filmdoku zur amerikanischen Kriegshetze

War on Terror

Nach "Info Wars" und "War on Drugs" ist dies der dritte Film des österreichischen Dokumentarfilmers Sebastian J.F. Und er zeichnet darin, wie der Titel schon sagt, den Krieg gegen den Terror nach.

"Wenn wir handeln, schaffen wir unsere eigenen Realitäten". Dieses Zitat von Karl Rove, einem der zentralen Köpfe in der Administration des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush steht am Beginn des Films.

Kultur aktuell, 10.12.2011

George W. Bush zwischen den Feuerwehrleuten auf den Ruinen des World Trade Centers. Dann der damalige US-Außenminister Colin Powell, der vor dem UN-Sicherheitsrat von Massenvernichtungswaffen im Irak spricht. Und schließlich wieder Bush, der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld oder Vizepräsident Dick Cheney. Alle sprechen sie über Massenvernichtungswaffen und dem Irak als Ausbildungscamp für Terroristen, machen Stimmung für den Krieg.

Konstruierte Realitäten

Die US-Medien in den Post-9/11-Bedrohungsszenarien auf ihrer Seite, heiligt der Zweck die Mittel. Fakten wurden im Sinne der Kriegstreiberei verdreht, Realitäten konstruiert, so Regisseur Sebastian J.F.

Viele der Bilder, die Sebastian J.F. In seinem Film zeigt, kennt man bereits. Der Film "War on Terror" ist ein verdichtendes Bild dessen, was in den letzten zehn Jahren seit 9/11 unter dem Titel "Krieg gegen den Terror" in regelmäßigen Abständen die Schlagzeilen dominiert hat. Hintergründe und Verbindungen zwischen einzelnen Ereignissen werden aufgezeigt. Die Kriege im Irak und Afghanistan. CIA-Geheimflüge und Gefangenentransporte. Abu Ghraib. Guantanamo.

Gebrochenes Völkerrecht

Wie viele andere, war Murat Kurnaz zur falschen Zeit am falschen Ort. Fünf Jahre lang war er in Guantanamo inhaftiert, ohne je verurteilt worden zu sein. Im Film erzählt er über die Haftbedingungen und Folter. Murat Kurnaz sei einer von vielen, so Sebastian J.F. Rechtsstaatliche Prinzipien wurden im Krieg gegen den Terror außer Kraft gesetzt, Völkerrecht gebrochen.

Eigentlich hätten die USA, wie auch Österreich und alle anderen Unterzeichnungsländer der Genfer Konvention die Verpflichtung, jeden zu verhaften, wo es genug Beweise gibt gefoltert zu haben, oder Folter angeordnet zu haben. So der österreichische Jurist und ehemalige UN-Sonderberichterstatter für Folter, Manfred Nowak, gegen Ende des Films. George W. Bush habe Folter angeordnet.

Im Abspann von "War on Terror" sind die Namen der Mitglieder des Filmteams nur in Form von Abkürzungen und Nicknames angegeben. Das sei bei Recherchen auch hinsichtlich kommender Projekte kein Nachteil, so Sebastian J.F. In seinem nächsten Film gehe es wahrscheinlich um das Schicksal von Bootsflüchtlingen im Mittelmeer. Man darf schon jetzt gespannt sein.

Mehr dazu in

ORF.at