Humor, der heute noch funktioniert

8. April 2017, 21:58

Die Reihe "Laurel and Hardy" startet am Donnerstag, 22. Dezember 2012, im Wiener Metrokino mit "Our Relations" - "Die Doppelgänger". Im Anschluss geht es im Kurzfilmprogramm um die Kunst der Zerstörung. Dabei versuchen Stan und Ollie zum Beispiel einen abgetakelten Fischkutter wieder seetüchtig zu machen - ein Musterkurs in selbstzerstörerischer Handwerkskunst.

Kein billiger Klamauk

Der surreale, mitunter existenzialistische Humor von Stan Laurel und Oliver Hardy wurde jahrelang als derber Klamauk verunglimpft, ihre Filme zerstückelt, ummontiert, mit verharmlosenden Kommentaren versehen, die Künstler selbst als "Dick und Doof" abgetan. Längst rehabilitiert, weist sie ihr jetzt großteils zur Verfügung stehendes Original-Oeuvre als das wohl kreativste und einflussreichste Komikerpaar der Filmgeschichte aus.

"Sie waren das erste wirklich erfolgreiche Slapstick-Team in Amerika", sagt Krenn. Die beiden hätten auf zwei Typen gesetzt, die "miteinander durch die Szenerie gehen".

Kindlich unschuldig und nett

Vorerst nur für einen Film zusammengespannt, wurde rasch das Potenzial dieser Leinwand-Partnerschaft klar und die beiden Komiker machten sich daran, die Charaktere ihrer Filmfiguren zu entwickeln: zwei von Grund auf freundliche, kindlich unschuldige Herren, die immer wieder in missliche Situationen geraten und abseits jeder Norm damit umgehen. Dieser Humor funktioniert bis heute.

Zu sehen ist die "Laurel and Hardy Retrospektive" im Filmarchiv Austria noch bis 8. Jänner 2012. Zum Wieder- oder Neuentdecken von bekannten und weniger bekannten Kurzfilmen aus der Stummfilm-Ära und Langfilmen aus der Anfangszeit des Tonfilms. Eine Umstellung, die Stan und Olli übrigens problemlos meistern konnten.