2. Preis bei Bruckner-Uni-Wettbewerb

Christina Maria Schauer, Tuba

Sie wurde vom Vater gefördert: Christina Maria Schauer, die an der Bruckner Privat-Uni Linz Tuba und Gesang studiert. Die Musikerin mit profunder Ausbildung, die auch als Sängerin und Pädagogin tätig ist, war heuer Akademistin der "Andechser ORFF Akademie". Kürzlich gewann sie den 2. Preis beim Blechbläser-Wettbewerb der Bruckner Privatuni.

Christina Maria Schauer spielt Werke von Stevens, Wilder, Lignani und "hüftgold".

Ausschnitte: T. Stevens: "Variations in olden Style, Nr.6" (Klavier: A. Besevic-Busslechner); A. Wilder: "10 pieces for Tuba Trio, Nr.7" ("Nukular Tuba Trio"); by "hüftgold": "aloa desert" (Ensemble "hüftgold"); A. D. Lignani (Anonymus): Cantata "Chi sa dove è speranza".

"In meinem Leben spielt der Zufall eine große Rolle - so kam ich auch zur Musik. Mein Vater ist Hobby-Musiker und bei ihm habe ich den ersten Unterricht auf dem Akkordeon erhalten. Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich Musikerin wurde, denn er hat mein Talent erkannt und gefördert.

Mein späterer Akkordeon-Lehrer war Kapellmeister und Kirchenmusiker. Er hat auch meine Geschwister unterrichtet - von Klarinette bis Trompete, mein Vater lernte Orgel bei ihm. Natürlich waren meine Geschwister dann in seiner Blaskapelle.

Er meinte, dass ich musikalisch mit dem Akkordeon nicht sehr weit käme und riet mir, eine musikalische Ausbildung zu machen und Klavier und Geige zu lernen.

Ich wollte auch in der Blaskapelle spielen und fragte, welches Instrument er bräuchte – es war die Tuba. In dem Ensemble gab es bereits eine Tubistin und so war es nichts Außergewöhnliches für mich, dass eine Frau dieses Instrument spielt. Ich hatte dann zwei Monate Tuba-Unterricht bei ihm - so hat es begonnen", erzählt Christina Maria Schauer, gebürtige Deutsche aus Hutthurm/Niederbayern, Jahrgang 1983, über ihren Beginn.

Seit 2006 studiert sie an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz. Ihren künstlerischen und pädagogischen Bachelor im Hauptfach Tuba und IGP hat sie im April 2011 mit Auszeichnung absolviert.

Seit Herbst 2011 absolviert sie ihr Konzertfach-Studium Tuba bei Wilfried Brandstötter und wird 2013 abschließen.

Ihren Schwerpunkt Alte Musik, der zum Pädagogik-Studium zählt, wird Schauer im Jänner 2012 beenden.

Seit 2008 studiert Schauer auch Gesang bei Andreas Lebeda, und wird in diesem Bereich ihre künstlerische und pädagogische Ausbildung 2012 abschließen.

Nach ihrer Matura hatte Schauer zunächst eine kirchliche Ausbildung zum Bläserchorleiter in der Diözese Passau erhalten. Danach machte sie das Lehramt-Studium Musik für Gymnasien an der Universität Regensburg und schloss 2006 ab.

Für die Ö1 Talentebörse ausgewählt wurde die vielseitige Tubistin von Studien-Dekan Thomas Kerbl aufgrund ihrer herausragenden Leistungen.

Durch Leistung überzeugen

"Wenn ich bei einem Ensemble zum ersten Mal spiele, ist man anfänglich mitunter etwas reserviert. Aber wenn das Konzert gut war und die Kollegen meine Leistung kennen, schmilzt das Eis", berichtet die junge Tubistin schmunzelnd über ihr Eindringen in eine bisherige Männer-Domäne.

Orchester-Praxis

Vielfältige musikalische Erfahrungen hat Schauer bereits seit ihrer Kindheit gesammelt: zunächst in Chören, dann in Volksmusik-Ensembles und ab ihrem 17. Lebensjahr bei Blas- und Symphonieorchestern.

Seither ist sie Substitutin beim Philharmonischen Orchester Regensburg sowie beim Brucknerorchester Linz.

Neues Quintett "Brassessoires"

Schauer wirkt auch in zahlreichen Ensembles wie unter anderem bei "Chilli Tubas", bei der Improband "hüftgold", beim "Nukular Tuba Trio", bei der Balkan-Band "jazzwa" sowie beim Quartett "wombradldüll", das sich der Weltmusik widmet, mit.

Im Zentrum ihrer Projekte steht derzeit das Frauen-Blechbläser-Quintett "Brassessoires", das heuer gegründet wurde:

"Unsere Bandbreite reicht von Klassik bis Jazz. Wir arbeiten nun an unserem Programm. Das besondere an unserem Ensemble: wir singen alle."

Das Debüt-Konzert wird am 12. Mai 2012 in Alberndorf bei Linz stattfinden.

2. Preis bei Bruckner-Uni-Wettbewerb

Seit 2002 wurde Christina Maria Schauer bereits mit zahlreichen 1. Preisen ausgezeichnet, darunter bei "Jugend Musiziert" für Klavier Solo/Klavier-Begleitung, mit dem "Rainer Raffalt Preis" der Stadt Passau (2002), mit dem "Heinrich Schütz Ensemble" beim Internationalen Chor-Wettbewerb Porcia (2007) und erhielt mit diesem Ensemble den "EON. Kulturpreis" (2008).

Ende November 2011 gewann Schauer den 2. Preis beim "Oberbank Blechbläser-Wettbewerb der Anton Bruckner Privatuniversität" mit dem "Nukular Tuba Trio".

"Ich freue mich sehr, dass wir diesen Preis mit unserem Trio erhalten haben. An diesem Wettbewerb können Studierende sowie Absolventen der Bruckner Privat-Uni teilnehmen."

Bei "Andechser ORFF Akademie" des BR

Aufgrund eines erfolgreichen Probespiels war Schauer heuer Akademistin der jungen "Andechser ORFF Akademie" des Bayerischen Rundfunks (BR). In diesem Rahmen erarbeitete sie Orffs Oper "Die Kluge".

Fix-Engagement als Tubistin

Derzeit arbeitet die vielseitige Tubistin, die auch am Gesang großes Interesse hat und pädagogisch tätig ist, vor allem am Repertoire für "Brassessoires".

Wie lauten ihre Zukunftswünsche? "Das wäre eine fixe Stelle in einem Orchester. Und dass ich daneben auch viele Konzerte mit 'Brassessoires' geben und als Pädagogin tätig sein kann", so Christina Maria Schauer.