Teure Opferentschädigungen

AKW-Betreiber Tepco bittet Staat um Geld

Der japanische Atomkraftwerksbetreiber Tepco hat die Regierung um weitere finanzielle Hilfe gebeten. Tepco braucht umgerechnet sieben Milliarden Euro, um die Opfer der Atomkatastrophe entschädigen zu können. Das Atomkraftwerk Fukushima ist am 11.März 2011 durch ein Erbeben und einen anschließenden Tsunami schwer beschädigt worden.

AKW-Betreiber könnte verstaatlicht werden

Experten schätzen, Tepco wird nach der Atomkatastrophe von Fukushima umgerechnet 43 Milliarden Euro an Entschädigungen zahlen müssen. Deshalb hat Tepco heute noch einmal die japanische Regierung um umgerechnet sieben Milliarden Euro gebeten.

Doch japanische Medien berichten heute bereits davon, dass der AKW-Betreiber wegen der hohen Schadenersatzforderungen verstaatlicht werden könnte.

Abendjournal, 27.12.2011

Schwere Vorwürfe gegen Tepco

Gestern war Tepco von einer japanischen Expertenkommission in einem Zwischenbericht schwere Versäumnisse vor und während der Atomkatastrophe vorgeworfen worden. Der AKW-Betreiber habe schon vor Jahren eine Tsunamiwelle von 15 Metern Höhe simuliert, danach aber in Fukushima keine zusätzlichen Vorsichtmaßnahmen ergriffen. Das Personal habe kaum Fachwissen gehabt und es sei auch die Kommunikation nach der Katastrophe mangelhaft gewesen. Die Reaktoren des Atomkraftwerks Fukushima waren nach dem Erdbeben und dem Tsunami außer Kontrolle geraten, Brennstäbe waren geschmolzen.

40 Jahre bis zur "Normalität"

Rund um das havarierte Atomkraftwerk sind wegen der Verstrahlung zehntausende Menschen obdachlos geworden. Die Regierung rechnet damit, dass der Rückbau der Anlage etwa vierzig Jahre dauern wird.