Budget um 30 Prozent gekürzt

Ungarns kultureller Kahlschlag

Am Mittwoch, 11. Jänner 2012, berät die EU-Kommission in Brüssel über die Krise Ungarns und stimmt mit der EU-Ratspräsidentschaft in Kopenhagen die Strategie ab. Im Mittelpunkt stehen die umstrittenen Gesetzesänderungen der Regierung unter Viktor Orbán.

Orbán hat mit der Verfassungsmehrheit die Macht seiner Fidesz-Partei zementiert und nach Ansicht der EU-Kommission EU-Recht verletzt, wenn zum Beispiel die Unabhängigkeit der Zentralbank Ungarns eingeschränkt wird.

Mittagsjournal, 11.01.2012

Die Wirtschaftskrise in Ungarn und die drohende Staatspleite bekommt vor allem die Kulturszene massiv zu spüren. Im vergangenen Jahr ist den staatlichen Kultureinrichtungen in Ungarn das Budget um gut 30 Prozent gekürzt worden. Heuer soll es weitere Einschnitte geben.

Museen, Galerien und Theater können kaum noch ihre monatlichen Betriebskosten zahlen, geschweige denn anspruchsvolle Kunst bieten. Mit staatlichen Subventionen dürfen nur noch jene rechnen, die sich absolut loyal zur rechtsnationalen Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán verhalten. Entsprechend zurückhaltend sind Kulturschaffende mit ihrer Meinung über die Regierung Orbán.