Neuer Vorstoß von Heinisch-Hosek

Ministerin will Pflicht zur Frauenförderung

Viele Unternehmen bevorzugten bei Weiterbildung und Aufstieg Männer, sagt Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ). Um das zu ändern, will die Ministerin Förderpläne in den Betrieben verpflichtend machen. Die Verhandlungen mit den Sozialpartnern darüber starten jetzt.

Mittagsjournal, 9.2.2012

Internationale Vorbilder

Der erste Schritt waren die verpflichtenden Einkommensberichte in Unternehmen. Sie zeigen auf, wo und in welchem Umfang Frauen weniger bezahlt bekommen als Männer. Jetzt will die Frauenministerin, dass gegen die Ungleichbehandlung etwas unternommen wird. Heinisch-Hosek will festschreiben lassen, dass Betriebe ab einer Größe, etwa 100 Mitarbeiter, verpflichtend Förderpläne erstellen müssen. Überzeugen will die Ministerin die Wirtschaft mit internationalen Beispielen wie in Australien oder Schweden.

Bund als Vorreiter

In Österreich gebe es schon Frauenförderpläne in den Ministerien, und auch hier zeige sich, dass es beim Bund bereits 30 Prozent Frauen in Führungspositionen gebe. "Da hinkt die Privatwirtschaft sicherlich noch nach", so Heinisch-Hosek. Ihr Ministerium arbeitet jetzt einen Leitfaden aus, wie Frauenförderpläne aussehen könnten, vom Einstieg als Lehrling über die Weiterbildung bis hin zu flexibleren Arbeitsformen. Sanktionen für Unternehmen, die keinen Förderplan erstellen, wie in anderen Ländern, will die Frauenministerin vorerst nicht ins Gesetz schreiben.