"Haywire" mit Kampfmaschine Gina Carano

Neuer Soderbergh im Kino

Der US-amerikanische Regisseur Steven Soderbergh garantiert intelligentes Unterhaltungskino: "Out of Sight", "Traffic", die Elfer- und Deizehner-Ausgaben von "Oceans" und zuletzt der "Contagion" machen Lust auf sein neues Werk: "Haywire" kommt jetzt in unsere Kinos.

Mittagsjournal, 05.03.2012

Frauen sind im Action-Kino üblicherweise nichts als schmückendes Beiwerk. Anders bei Regisseur Steven Soderbergh: Er präsentiert Kampfsportikone Gina Carano im Agenten-Abenteuer "Haywire" als Frau mit (faust)starken Argumenten.

Auf sich allein gestellt

Im Zentrum der Geschichte von "Haywire" steht Mallory Kane (Gina Carano). Sie arbeitet auf höchster Geheimhaltungsstufe für die US-Regierung. Ihre Einsätze sind derart geheim, dass im Fall einer Panne sämtliche Regierungsmitarbeiter eine Verbindung zu ihr leugnen würden. Das wird der Agentin zum Verhängnis, als sie selbst auf einer Abschussliste landet. Sie weiß nicht, wer sie umbringen will und nicht warum. Der Überlebenskampf wird also mörderisch.

"Oscar"-Preisträger Steven Soderbergh ("Erin Brockovich") erzählt die verschlungene Story mit Gespür für Spannung. Da fallen denn einige Ungereimtheiten nichts ins Gewicht. Das A und O sind die Auftritte von Gina Carano als einsame Heldin im eiskalten Kampf gegen den drohenden Tod. Die mehrfache Meisterin in der in den USA sehr populären Sportart "Mixed Martial Arts" fesselt als knallharte Kampfmaschine. Immer wieder auf sie konzentriert, darf die Hauptfigur zum Racheengel mit teuflischer Körperbeherrschung reifen.

Bekannte Co-Stars

Für schauspielerische Klasse sorgen Gina Caranos Co-Stars Ewan McGregor und Michael Fassbender sowie die herrlich zwielichtig agierenden Hollywood-Legenden Antonio Banderas und Michael Douglas in Nebenrollen. Doch wirklich viel haben sie alle nicht zu melden - die Männer sind in "Haywire" kaum mehr als hübsches Beiwerk und Futter für die Kämpferin.

Als er seinen Film im Februar auf der Berlinale vorstellte, sagte Steven Soderbergh: "Es braucht doch niemand mehr einen ernsthaften Film von mir." Dem entspricht in "Haywire" die durchgängig spürbare Ironie des Erzähltons. Soderbergh will Action-Fans mit Spannung und Spaß amüsieren. Das gelingt ihm auf recht originelle Art.

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