Wegbereiterin der Emanzipation

Stück über Pauline Metternich Sandor

Sie war eine ungewöhnliche Frau in bewegten Zeiten: Fürstin Pauline Metternich Sandor. Gelebt hat die Enkelin von Staatskanzler Metternich von 1836 bis 1921.

Sie war eine höchst begabte Musikerin, aber auch Muse für viele bekannte Künstler. Und sie liebte es auch, Konventionen zu sprengen. Dieser Dame hat nun der ehemalige Botschafter Italiens in Österreich ein Einpersonenstück mit Musikbegleitung gewidmet. Dieses ist am Donnerstag, 8. März 2012, in Rom uraufgeführt worden.

Kulturjournal, 09.03.2012

Muse der Künstler

Schon der Titel des Stücks "Non ero carina ero peggio" - "Ich war nicht hübsch, sondern schlimmer" - macht klar, hier geht es um eine Frau, die sich nicht darum gekümmert hat, was andere über sie denken. Genau das hat Autor Massimo Spinetti sofort fasziniert, als er, als italienischer Botschafter in Wien, erstmals ein Porträt der Pauline Metternich Sandor sieht. Massimo Spinetti beginnt sich mit ihr zu beschäftigen, besorgt sich Bücher.

Pauline Metternich Sandor hält literarische und musikalische Salons in Wien und später dann in Dresden und Paris, wo ihr Mann Botschafter ist, ab. Metternich Sandor war eine Frau, der die Konventionen der Zeit egal waren. Sie hat während der Theater-Aufführungen geraucht und auch in einer Art und Weise getanzt, wie es damals unschicklich war. Trotzdem - oder wahrscheinlich gerade deshalb - haben sich große Künstler ihrer Zeit um ihre Gunst bemüht.

Kurzweiliges Stück

Massimo Spinetti lässt in seinem Stück Pauline Metternich Sandor quasi wieder auferstehen. Sie liest, optisch eher an Kaiserin Sisi angelehnt, aus ihren eigenen Erinnerungen. Dazwischen immer wieder Stücke von jenen Künstlern, die sie begleitet haben.

Das Stück ist kurzweilig - und im intimen Rahmen des kleinen Teatro Keiros passt die sehr schlichte Inszenierung. Auch 90 Jahre nach ihrem Tod ist Fürstin Metternich Sandor eine Inspiration.

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