USA schließen sich an

Mali: Sanktionen gegen Putschisten

Nach dem Putsch von Teilen des Militärs im westafrikanischen Mali haben afrikanische Staaten Sanktionen verhängt. In der vergangenen Nacht haben sich auch die USA angeschlossen. Ein Sprecher des amerikanischen Außenministeriums verlangt die Rückkehr zu einer demokratisch gewählten Regierung.

Morgenjournal, 4.4.2012

Reiseverbote und Appelle

Diejenigen, die "Malis Rückkehr zu einer zivilen Führung und einer demokratisch gewählten Regierung blockieren", würden mit Reiseverboten belegt, erklärte das US-Außenministerium am Dienstag. Damit seien auch Familienmitglieder der Putschisten gemeint sowie diejenigen, die den Anführer der meuternden Soldaten, Amadou Sanogo, "aktiv unterstützen". Die USA riefen die Militärjunta in Mali zudem erneut dazu auf, "unverzüglich" die zivile Ordnung in dem afrikanischen Land wieder herzustellen.

Al-Kaida-Verbündete auf Vormarsch

Zuvor hatte Washington bereits die Rebellen im Norden des Landes aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen und ihr Anliegen im Dialog statt mittels Gewalt vorzubringen. Weite Teile des Nordens von Mali sind unter Kontrolle der Tuareg-Rebellen, aber auch von radikalen Islamisten, die mit Al-Kaida zusammenarbeiten. In strategisch wichtigen Städten im Norden Malis, darunter in Timbuktu, hatten die Islamisten in den vergangenen Tagen die Oberhand gewonnen. Sie hatten zunächst an der Seite der Tuareg-Rebellen gekämpft.

Sanktionen der AU

Ebenfalls am Dienstag hatte bereits die Afrikanische Union (AU) Sanktionen gegen die Junta verhängt. Mit Hilfe der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) sollten diejenigen Personen ermittelt werden, gegen die Sanktionen verhängt werden, teilte ein AU-Verantwortlicher in Addis Abeba mit. Eine Gruppe von Soldaten hatte am 22. März in Bamako die Macht an sich gerissen und den Präsidenten Amadou Toumani Touré entmachtet. (APA, Red.)