Finanzmetropole vor turbulenten Tagen
"Blockupy Frankfurt": Proteste starten
Occupy Wall Street war gestern, jetzt kommt Blockupy Frankfurt. Der deutschen Metropole des Bankwesens und dem Sitz der Europäischen Zentralbank steht ein turbulentes Wochenende bevor. Die Bewegung Blockupy wirft den Banken in der Krise Verarmung und Elend bei Millionen Menschen auszulösen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal 16.5.2012
Aus Frankfurt berichtet
Finanzmetropole soll lahmgelegt werden
Noch hat der Protest gar nicht begonnen, da herrscht schon eine Art Belagerungszustand in der Frankfurter Innenstadt. Im Radio verkünden erste Warnhinweise, dass die Frankfurter Straßenbahnen nichtmehr durch die Innenstadt fahren. Auch einige U-Bahn Stationen sind wegen der Blockupy-Prosteste geschlossen worden.
Die übliche Geschäftigkeit in der Frankfurter Innenstadt könnte in den nächsten Tagen durch höchst unübliche Vorgänge unterbrochen werden. Man rüstet sich schon vorsorglich für Turbulenzen, die das Wochenende unter dem Schlagwort "Blockupy" bereithalten könnte.
Der Name der neuen Initiative, setzt sich aus "Block" für blockieren und "Occupy" für Besetzen zusammen. In der Finanzmetropole will Blockupy den Frankfurter Bankenbetrieb vor allem am Freitag weitgehend lahmlegen. Dutzende Gruppen sind dabei: die Linkspartei, die Grüne Jugend, die globalisierungskritische Attac-Bewegung und Gewerkschaften. Zusätzlich wird auch damit gerechnet, dass sich gewaltbereite Anarchisten und Autonome aus allen Windrichtung nach Frankfurt aufmachen.
Geschäftsleute bereiten sich vor
Die Geschäftsleute in der Innenstadt bereiten sich schon auf den Fall einer gewalttätigen Eskalation vor, manche verbarrikadieren sogar ihre Auslagen. Das Ziel, die Banken lahmzulegen, werden die Protestierer zumindest dem äußerlichen Anschein nach zum Teil erreichen. Die Zentrale der Commerzbank wird am Freitag schon vorsorglich geschlossen, auch die Deutsche Bank wird vermutlich ihr Hauptquartier sperren. In Heimarbeit und an geheimen Ausweichquartieren werden viele Bankmitarbeiter via Computerverbindung tätig sein. Denen, die dennoch in die Stadt wollen, rät die Polizei, statt des üblichen Anzugs Freizeitkleidung zu tragen.
Gegen EZB und Troika
Das Protestbündnis Blockupy rechnet mit der Beteiligung von zehntausenden Menschen. Roman Denter, der Sprecher der Bewegung sagt, dass die Demontraten ihr demokratisches Recht auf Protest in Frankfurt wahrnehmen wollen. "Eine undemokratische EZB und eine undemokratische Troika", also die internationale Finanzaufsicht über Griechenland, stehen der Bewegung laut Roman Denter gegenüber.
Für die Protestbewegung ist die Troika eine Institution, die auf Kosten der Finanzwelt Millionen Menschen verarmen lässt. In den nächsten Tagen wird die Blockupy-Bewegung ihre Meinung in Frankfurt lautstark und unübersehbar vertreten.