Die Ideen der Akademie-Student/innen

Rauchgefechte

Die British American Tobacco Austria hat Studierende eingeladen, sich mit dem breiten Themenspektrum Rauchen künstlerisch auseinanderzusetzen. Die Akademie der bildenden Künste in Wien zeigt eine Ausstellung mit den Ergebnissen.

Kulturjournal, 21.05.2012

Die gepriesene, besungene und beworbene Zigarette ist aus der Öffentlichkeit beinahe gänzlich verschwunden. Der Marlboro-Man ist an Lungenkrebs gestorben, Zigarettenwerbung ist verboten, und im Fernsehen kann man rauchende Menschen nur noch in alten Filmen oder in der Serie "Mad men" sehen. Der symbolische Gehalt von Zigarre und Zigarette in der Populärkultur hat sich durch Verbote und Vorschriften in den letzten Jahren extrem verändert, sagt die Vizerektorin der Akademie Andrea Braidt.

Als die British American Tobacco Austria mit ihrer Sponsoring-Idee an die Akademie herangetreten ist, hat man erst einmal überlegt, ob man damit nicht Gefahr läuft, der Tabakindustrie in die Hände zu arbeiten. Doch nachdem es keinerlei inhaltliche Einschränkungen gab, sah man darin vor allem eine Chance für die Studierenden, bei einem Wettbewerb mitzumachen und einen Preis zu gewinnen.

Veronika Dirnhofer war wie Heimo Zobernig und Robert Pfaller in der Jury: "Wir sind eine Generation, die kennt noch die rauchenden Malboro-Cowboys", sagt sie. Einige der Arbeiten nehmen Bezug auf die Verbotskultur, aber nicht auf die ehemaligen Rauchwerbungen, denn das "darf nicht mehr sein - bei der Verbotskultur".

Lucky Strike wird Stoffmuster

Da gibt es etwa Fotos von abschreckenden Raucherkabinen oder ein Plakat, das leicht ironisch den Zigarettenkonsum mit jenem von Drogen gleichsetzt. Es gibt die Skulptur aus Zigarettenschachteln oder jene aus Plastiksackerln, die mit ausgeatmeter Zigarettenluft gefüllt sind.

Stefania Strouza, die für ihre Arbeit ausgezeichnet wurde, hat das Logo und die Form einer Lucky-Strike-Zigarettenschachtel in seine Einzelteile zerlegt und daraus eine rot-schwarz-weiße Stoffgrafik entworfen, die an Stoffmuster der 1920er Jahre erinnert.

Von der kleinen Zeichnung bis zum Video, von der Skulptur bis zum Ölbild reichen die rund 70 eingereichten Arbeiten. Die besten kann man ab Montag, 21. Mai 2012, in der Akademie der bildenden Künste sehen.

Textfassung: Ruth Halle

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Akademie der bildenden Künste - Rauchgefechte