Lotto: Trafikanten gegen Tankstellen

Bei den Trafikanten herrscht Aufregung. Sie fürchten um ihr Geschäft mit Lottospielen. Die österreichischen Lotterien wollen nämlich in Zukunft die Zahl der Lotto-Annahmestellen ausbauen. Damit könnte man dann zum Beispiel auch in vielen Tankstellen einen Lottoschein abgeben.

Mittagsjournal, 13.7.2012

Trafikanten fürchten um Umsatz

Die Lottoscheine sind nach den Zigaretten das wichtigste Geschäft für die Trafikanten. Dementsprechend groß ist die Angst vor Umsatzeinbußen, sollten die Lotterien mit ihren Plänen ernst machen. Man erwartet Umsatzeinbußen von 30 bis 35 Prozent und mehr, sagt Peter Trinkl - er ist in der Wirtschaftskammer für die Trafikanten zuständig: es sei für viele Trafikanten ein existenzielles Problem, einige würden wahrscheinlich damit zurechtkommen, aber die meisten eben nicht. Es sei auch eine Gefahr für die Nahversorgung.

Lotterien erweitern Tankstellenangebot

Der Grund für die Sorge ist eine System-Umstellung bei den Lotterien. Sie rüsten ihre Vertriebsstellen um. Bis jetzt konnten zum Beispiel in Tankstellen nur Rubbel-Lose und Brieflose gekauft werden. Mit den neuen, geplanten Annahme-Geräten wird es technisch auch möglich sein, dass die Tankstellenpächter Lottoscheine entgegennehmen - und das an den Wochenenden und am Abend, wo die Trafiken geschlossen sind. Ähnliches gilt auch für Banken, Postämter und Lebensmittelgeschäfte, was sich gerade in kleinen Städten dramatisch auswirken könnte, sagt Peter Trinkl.

Bei den Lotterien erhofft man sich durch mehr Annahmestellen auch mehr Umsatz - ein Plus von 10-15 Prozent sei durchaus drinnen. Die bisherigen Gespräche mit den Trafikanten seien konstruktiv verlaufen, und man sei daran interessiert, eine verträgliche Lösung zu finden.

Hoffen auf Kompromiss

Auch Peter Trinkl ist zuversichtlich, dass eine einvernehmliche Lösung zustande kommt. Einen Streik der Trafikanten wolle er vermeiden, dass sei derzeit auch kein Thema.

Bis Anfang bis Mitte September wollen die Trafikanten eine Einigung - denn dann starten die ersten Probedurchgänge für die neuen Annahmestellen in Wien und Linz.

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