ImPulsTanz: Prix Jardin d'Europe

Das Wiener ImPulsTanz-Festival, das kommenden Samstag zu Ende geht, präsentierte heuer neben Klassikern des zeitgenössischen Tanzes auch junge Tanzschaffende. 14 Arbeiten waren in einer eigenen Serie für junge Choreographie zu sehen und gleichzeitig für den Nachwuchspreis Prix Jardin d'Europe nominiert. Gestern Abend wurde dieser Preis im Wiener Odeon Theater vergeben.

Morgenjournal, 13.8.2012

Für die dreiköpfige Jury fand sich unter den Arbeiten keine, die so richtig hervorstach, und so wurde der Preis kurzerhand unter drei Einreichungen aufgeteilt. Gekürt wurde zum einen das finnische Duo Eeva Muilu und Milja Sarkola, die in ihrem Stück "In Human Disguise" menschliche Nacktheit verhandeln.

Die beiden Choreographinnen erhalten 5.000 Euro und eine Residency in einem der Partnerländer des "Prix Jardin d'Europe", ebenso wie die in Österreich geborene Florentina Holzinger, die in ihrer Arbeit "Silk" Formen des weiblichen Leidens porträtiert.

Mit einer Preisskulptur wurde schließlich Naoko Tanaka aus Japan ausgezeichnet, deren Schattenspiel "Die Scheinwerferin" bei ImPulsTanz zu sehen war.

Um eine Woche verlängert

Die Preisverleihung des Prix Jardin d'Europe hätte einer der Schlusspunkte des diesjährigen ImPulsTanz-Festivals sein sollen, allerdings wurde das Festival spontan um knapp eine Woche verlängert.

Grund dafür war der große Ansturm auf das Stück "Francis Bacon", eine gemeinsame Arbeit von Johann Kresnik und Ismael Ivo, dem Mitbegründer von ImPulsTanz. Das Stück stammt aus den 1990er Jahren, gilt mittlerweile als Klassiker und wird nun noch bis kommenden Samstag zu sehen sein.

Überhaupt lag ein Schwerpunkt des Festivals heuer auf Meilensteinen des Tanzes: So wurden zwei frühe Werke des Belgiers Jan Fabre neu inszeniert, und Anne Teresa de Keersmaeker zeigte wieder ihr berühmtes Stück "Drumming".

Positive Gesamtbilanz

Positiv ist für ImPulsTanz-Intendant Karl Regensburger auch die Gesamtbilanz des diesjährigen ImPulsTanz-Festivals: Die Besucherzahlen, die ja letztes Jahr erstmals die 100.000er-Marke überschritten haben, dürften heuer noch etwas höher liegen.

Erfreulich sei auch die Zusammenarbeit mit der österreichischen Tanzszene verlaufen: Die Choreographic Platform Austria hat in einem dreitägigen Österreich-Pavillon mehr als 25 Tanzschaffende präsentiert, die hier leben und arbeiten.

Nächstes Jahr begeht das ImPulsTanz-Festival übrigens sein 30-Jahr-Jubiläum.

Service

Ö1 Club-Mitglieder bekommen bei ImPulsTanz ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).

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