MQ: Fashion Week

Modeschauen am laufenden Band gibt es diese Woche im Wiener Museumsquartier. Die MQ Vienna Fashion Week bietet heuer zum vierten Mal die Plattform - vor allem für österreichischen Modelabels - ihre Kollektionen zu präsentieren, und eine Möglichkeit für Kundinnen und Kunden, sich mit ein paar heißen Stücken für den Herbst einzudecken. Am Mittwoch war der Auftakt für die 60 Modeshows, die bis Sonntag im Stundentakt in einem großen Zelt vor dem MQ über den Laufsteg gehen.

Morgenjournal, 13.9.2012

Tragbare Mode ist hier zu sehen, mit einem erfrischenden Kick ins Besondere. Zumeist in Österreich produziert, zu fairen Bedingungen, denn Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema für junge Modeschöpfer und hat längst den schlechten Beigeschmack von kratziger Jutesackästhetik verloren.

Nachhaltig aus Österreich

Gerne verwendet werden von den österreichischen Designern auch Stoffe aus Tencel - eine international erfolgreiche Entwicklung der österreichischen Firma Lenzing. Tencel wird aus rasch nachwachsendem Holz erzeugt, ist also restlos biologisch abbaubar und verfügt über den Tragekomfort von Seide.

Außerdem arbeiten die Designer immer wieder mit heimischen Handwerksbetrieben zusammen, egal ob es sich um Waldviertler Sticker oder um Lederverarbeitende Betriebe handelt: man möchte die traditionelle Techniken erlernen - auch um sich durch hochwertiges Handwerk von der Massenproduktion abzuheben.

Der Trend der letzten Jahre zeigt, dass kleine österreichische Labels auch am heimischen Markt gut überleben können und auf die kostspieligen Präsentationen bei den großen Fashion Shows in Paris oder London neuerdings verzichten. Maria Oberfrank, die mit der Gründung der MQ Vienna Design Week vor vier Jahren eine gute Alternative in Wien geschaffen hat, sagt, dass in der Wirtschaftskrise internationale Einkäufer auf den internationalen Messen wenig offen für Neues seien.

Pop-up Stores und neue Vermarktung

Auch Christiane Gruber von awareness & consciousness hat es aufgegeben, ihre Kollektionen in Paris zu zeigen. Der Grund dafür ist, dass sie sich wieder mit dem beschäftigt, was ihr wirklich liegt: mit verschiedenen Materialien zu arbeiten, zu experimentieren, zu färben und Einzelstücke zu entwickeln.

Wichtig für junge Designer ist es immer neue Wege der Vermarktung zu finden. Wie etwa Gabriel Baradee mit seinen Pop-up Stores, die Mode an ungewöhnlichen Orten zeigen. Dies sind temporäre Läden, die nur kurze Zeit bestehen, in denen die Kunden sich die Sachen anschauen und dann entweder sofort kaufen oder bestellen.

Bis Sonntagabend bietet die MQ Vienna Fashion Week Modeschauen im Stundentakt und Shops von etwa 80 Modelabels.