Hundstorfer weist Pensionsreformideen zurück

Der Ruf von 50 Pensionsexperten und Ökonomen nach einer radikalen Pensionsreform stößt bei Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) auf Ablehnung.

Mittagsjournal, 25.9.2012

"Bereits Reformen auf dem Weg"

Hundstorfer meinte am Dienstag vor dem Ministerrat, er werde nicht nur agieren, weil zwei Herren in der Pension ein Buch geschrieben haben. Man solle sich einmal ansehen, was die Regierung bereits in den letzten Jahren an Reformen auf den Weg gebracht haben. Manche Maßnahmen würden überhaupt erst 2014 ihre Wirkung entfalten.

Die Gruppe von Fachleuten hatte, angeführt von Pensionsexperten Bernd Marin und dem ehemaligen Weltbankdirektor Robert Holzmann, gestern ein Konzept vorgestellt, wie das Pensionssystem dauerhaft saniert werden könnte. Grundsätzlich sind sie langfristig für die Abschaffung des Pensionszuschusses. Der Staat soll nur noch Ersatzzeiten, wie etwa Kindererziehungsphasen zuschießen. Ansonsten würde die Pension nur noch nach den geleisteten Beiträgen richten, das Antrittsalter wäre nach Vorstellung der Experten flexibel.

Industrie drängt

In der Industriellenvereinigung (IV) stößt der Experten-Aufruf für grundlegende Pensions-Reformen auf offene Ohren. "Die Symptombehandlung an unserem Pensionssystem reicht nicht mehr aus", erklärte IV-Präsident Georg Kapsch am Dienstag per Aussendung. Es brauche mutige Maßnahmen, und das sofort, drängte er. (Text: APA)