ÖVP-Frauen fordern Gratis-HPV-Impfung

Die HPV-Impfung auf Krankenkasse fordert die Frauensprecherin der ÖVP, Dorothea Schittenhelm. HPV ist jenes Virus, das nahezu alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs auslöst. Die ÖVP-Frauen verlangen von Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) er solle dafür sorgen, dass die Krankenkassen die Kosten von 600 Euro pro Impfung übernehmen.

Morgenjournal, 5.10.2012

Schlusslicht Österreich

Mehr als 6.000 Österreicherinnen müssen Jahr für Jahr wegen einer Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs ins Spital, bis zu 300 sterben jährlich daran - dabei gibt es eine Impfung gegen die wichtigsten Stämme von HPV, sagt ÖVP-Frauensprecherin Schittenhelm. Diese Impfung wird nicht zuletzt von Weltgesundheitsorganisation und Krebshilfe empfohlen und auch vom heimischen Gesundheitsministerium, im Gegensatz zu den meisten anderen EU-Ländern werden die Kosten dafür in Österreich aber nicht vom Staat übernommen. Österreich sei da im internationalen Vergleich ein Schlusslicht, in anderen Ländern sei die HPV-Impfung längst im nationalen Impfplan enthalten. Damit gäbe es Sicherheit für Mädchen und auch Burschen, "denn die Krankheit wird durch Sexualkontakte übertragen, auch für die Buben, die hier Auslöser sind", so Schittenhelm.

Appell an Stöger

Jüngste Forschungen zeigen, das HPV nicht nur für fast alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind, sondern auch für einen Großteil der bösartigen Tumore im Anal- und Vaginal-Bereich sowie für viele Karzinome im Mundbereich. Die Wirksamkeit der Impfung gegen die gefährlichsten HPV-Stämme, also jene die zu Krebs führen können, liegt laut Krebshilfe bei an die 100 Prozent. Schittenhelm: "Wir haben Impfungen gegen Röteln, FSME, alles Mögliche, aber diese wichtige Impfung haben wir nicht. Da fordere ich den Gesundheitsminister auf, tätig zu werden und möglichst rasch die HPV-Impfung in den Nationalen Impfplan aufzunehmen." Damit müssten die Krankenkassen die Kosten von insgesamt 624 Euro für drei Teilimpfungen übernehmen, so Schittenhelm: "Das ist sehr viel Geld, Familien können sich das oft nicht leisten."

Nachhaltige Gesundheitspolitik

Die ÖVP-Politikern fordert SPÖ-Gesundheitsminister Stöger auf rasch zu handeln und zwar bei den zur Zeit laufenden Budgetverhandlungen. Er solle entsprechende Budgetmittel vorsehen und Verhandlungen mit den Krankenkassen aufnehmen, damit diese Impfung von den Kassen bezahlt werde. Es sei hoch an der Zeit, dass Österreich hier zu den europaweiten Standards aufschließe, sagt Schittenhelm. Das Geld müsse einem eine nachhaltige Gesundheitspolitik wert sein. Und schließlich könne man abgesehen vom individuellen Leid der Betroffenen durch die Übernahme der Impfkosten auch all jene Ausgaben reduzieren, die durch den Ausbruch der Krankheiten verursacht werden, so Schittenhelm.