Reformplan für Sachwalterschaften

Das Sachwalterrecht in Österreich dürfte in den kommenden Jahren reformiert werden. Nach heftiger Kritik von Behinderten- und Seniorenvertretern bereitet das Justizministerium nun ein Pilotprojekt vor, das Alternativen zur Sachwalterschaft testen soll.

Morgenjournal, 19.10.2012

"Unterstützte Entscheidungsfindung"

Schon Ende des heurigen Jahres könnte das Pilotprojekt starten, sagt Justiz-Sektionschef Georg Kathrein. In mehreren Regionen sollen Sachwalter und Pflegschaftsrichter ersetzt werden - durch das Modell der "unterstützten Entscheidungsfindung" bei wichtigen Entscheidungen von Behinderten und psychisch Kranken Menschen. Kathrein: Das Ziel ist, dass nicht sofort das Gericht eingeschaltet wird, wenn jemand, der spezifische rechtliche Bedürfnisse und geistige Beeinträchtigung hat, ohnehin unterstützt wird von Bekannten, Verwandten, Angehörigen oder Nachbarn." Dann solle eine Konferenz oder Sitzung abgehalten werden um zu besprechen, wie man das Problem lösen könnte.

Dass diese Unterstützer-Konferenz zustande kommt, darum sollen sich im Rahmen des Pilotprojekts vorerst Sachwalterschaft-Vereine kümmern. Nach ein bis zwei Jahren Testphase könnte die unterstützte Entscheidungsfindung dann österreichweit Gesetz werden und tausende Sachwalterschaften ersetzen, so der Sektionschef.