Hautnah – Lyrik live im KlangTheater: Der Wettbewerb

Für die Veranstaltungsreihe "Hautnah - Lyrik Live im KlangTheater" suchte Ö1 Lyrikerinnen und Lyriker, die ihre Gedichte samt Präsentation auf DVD oder CD vorstellen. Der erste Wettbewerbssieger war nun im KlangTheater zu erleben: Jörg Zemmler.

Jörg Zemmler

Jörg Zemmler wurde 1975 in Bozen/Südtirol geboren und lebt in Wien. Er ist Autor, Sänger, Gitarrist, Zeichner, Videokünstler und noch vieles mehr.

Jörg Zemmler heißt eigentlich Jörg Zemmer. Aber während andere sich einen Künstlernamen zulegen, legte sich Jörg Zemmler nur ein „Künstler-L“ zu, und auch sonst ist Zemmler ein Künstler des coolen Understatements.

Jörg Zemmler

Jörg Zemmler

(c) sigrun höllrigl

Jörg Zemmlers Gedichte, Lieder und Soundcompositionen leben, ebenso wie seine bildnerischen Hervorbringungen, von Auslassungen und kryptischen Andeutungen, und selbst in manch inhaltlicher Übertreibung wirkt Jörg Zemmlers Lyrik noch minimalistisch und ein wenig geheimnisvoll.

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    Visuals von 4youreye waren im Klangtheater zu sehen...

    (c) 4youreye

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    ... und sorgten für ein stimmiges GEsamterlebnis.

    (c) 4youreye

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    (c) 4youreye

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Zemmlers WordArt ist ein faszinierend facettenreiches akustisches Genre, angesiedelt in einer Übergangszone zwischen Literatur und Satire, zwischen Kabarett und Philopsophie, zwischen Chanson und Soundcollage.

o.t. von Jörg Zemmler

o.t. von Jörg Zemmler

(c) Jörg Zemmler

Der Wettbewerb

Mit so viel geballtem kreativen Potential hatte niemand gerechnet: Vom Slam bis zum Chorgesang, vom Haiku bis zum Dialektgedicht, vom besinnlichen lyrischen Vortrag bis zum dramatischen Slapstick. Ö1 rief, und die Lyrikerinnen und Lyriker des Landes sandten ihre Beiträge. Mehr als 150 insgesamt, was umso erstaunlicher ist, als nicht nur poetische Texte, sondern auch gleich deren kreative Umsetzung gefragt war, und zwar auf CD oder DVD!

Die Wahl fiel schwer, denn das Vorhaben, mit diesem Preis auch neue Autor/innengruppen zu erschließen, wurde mehr als erfüllt. Es waren nicht nur bekannte Namen aus der Slammer- oder WordArt-Szene unter den Einsenderinnen und Einsendern, sondern auch viele unbekannte Autorinnen und Autoren, die den Begriff der Lyrik einfallsreich erweiterten und ergänzten.

Eine Fachjury kürte aus den lyrischen Kostproben vier Siegerinnen und Sieger, und auch der von den Ö1 Hörerinnen und Hörern per Internet-Voting ermittelte fünfte Preisträger steht bereits fest.

Diese fünf Beiträge stellen für die Lyrikerinnen und Lyriker nun die Eintrittskarten dar für fünf frei zu gestaltende Abende im KlangTheater des ORF RadioKulturhauses, die im Jahr 2013 stattfinden werden.

Die anderen Siegerinnen und Sieger
Weitere ex aequo gereihte Preisträger sind Angelika Flam, die gemeinsam mit Norbert Trawöger und Astrid Windner eine extrem eindringliche lyrische Soundcollage zum Thema Demenz einreichte; Thomas Havlik, der in seiner Lyrik mit den eigenen stimmlichen Möglichkeiten experimentiert und dabei vollen Körpereinsatz zeigt; sowie die "Ziertextphonofaktur Onophon", bestehend aus dem Sprechkünstlerduo Rainer Deutner & Werner Nowacek, das nicht nur mit Worten, sondern auch mit oralen Äußerungen wie Einatmen und Husten, Schlucken und Würgen spielt.

Schließlich gewann der originell gereimte Vortrag von Fritz Triendl und Robert Riegler über einen freigelassenen Papagei namens Lou das Online-Publikumsvoting mit deutlichem Abstand vor den anderen Einreichungen aus der engeren Jury-Auswahl.

Zusätzlich zu den fünf RadioKulturhaus-Abenden entstehen aus den Mitschnitten Sendungen für die Ö1 Lyrikreihe "Nachtbilder". Für die Ensembleleistung auf dem Podium des ORF KlangTheaters gibt es ein Preisgeld von 1000.- Euro, und die im Programm von Ö1 gesendeten lyrischen Texte werden gesondert honoriert.

Den Abend im KlangTheater moderierte Edith-Ulla Gasser.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Ö1.

Service

Hautnah – Lyrik live im KlangTheater: Der Wettbewerb
Mittwoch, 23. Jänner 2013
20:00 Uhr
KlangTheater

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