1941 - Judenstern

Wir befinden uns noch einmal im Jahr 1941 und unser Gegenstand heute ist ein etwa handtellergroßer, gelber Stern, in der Mitte ist in einer das Hebräische verunglimpfenden Schriftart das Wort "Jude" zu lesen.

Eine weitere Perfidie der Nationalsozialisten bestand darin, dass sie mit dem Judenstern ausgerechnet ein Zeichen ausgewählt hatten, das in den jüdischen Gemeinden bisher als selbstbewusstes Identitätssymbol verwendet worden war.

Judenstern

(c) Wien Museum

Eine Kennzeichnungspflicht für Juden bestand schon im Mittelalter. Damals waren es ein gelber Ring, ein gelber Fleck oder der Judenhut, die Juden tragen mussten. Im NS-Staat ging die Polizeiverordnung zum sichtbaren Tragen des Judensterns auf der linken Brustseite mit anderen Verboten einher. So durften Juden keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, es war ihnen untersagt, Kinos und Restaurant zu besuchen und ab 23. Oktober 1941 wurde außerdem ein generelles Ausreiseverbot für Juden verhängt.

Die Einführung des Judensterns markierte im NS-Staat den Übergang zur letzten Stufe der Verfolgung, nämlich der Deportation in die Ghettos und Vernichtungslager. Der deutschsprachige Sender der BBC versuchte damals die Bevölkerung im Deutschen Reich nicht nur über den tatsächlichen Stand des Krieges aufzuklären, sondern auch über die Gräuel des Nazi-Regimes.

Der Judenstern aus der Sammlung des Wien Museums stammt übrigens aus einer Ausstellung. Sie trug den Namen "Niemals vergessen" und wurde am 14. September 1946 im Wiener Künstlerhaus eröffnet.