Mozartwoche: "Lucio Silla"

In Salzburg leitet heuer der französische Dirigent Marc Minkowski die Mozartwoche gemeinsam mit Matthias Schulz von der Stiftung Mozarteum. Das Musikdrama "Lucio Silla" steht heuer im Mittelpunkt mit drei Vertonungen - zum Auftakt die szenische Aufführung von Mozarts Jugendoper, mit Minkowski selbst am Pult.

Mittagsjournal, 23.1.2013

Werke des jungen Mozart - als er "Lucio Silla" schrieb war er 16 - gespielt auf Originalinstrumenten: Marc Minkowski versteht seine Ideen für die Mozartwoche ausdrücklich als Fortführung jener Konzeption, die das Festival bereits in den letzten Jahren geprägt hat. Zum Beispiel also eine Öffnung zur Musik unserer Tage - der Tiroler Johannes Maria Staud ist "Composer in Residence". Oder auch Bezüge zu romantischer Musik - Minkowski hat Werke von französischen Komponisten ins Programm genommen und sogar Richard Wagner.

Doch Mozart spielt selbstverständlich die erste Geige, und punktet, das lässt sich bereits nach der Probe erkennen, zum Beispiel mit hoher musikalischer Qualität. Olga Peretyatko wird in "Lucio Silla" als Giunia zu hören sein, die Französin Marianne Crebassa singt Cecilio, ihren Liebhaber. Sie sind den Nachstellungen des römischen Diktators Lucio Silla ausgeliefert, für diese Partie wurde Rolando Villazon verpflichtet.

Authentische Gefühle

Inszeniert wird "Lucio Silla" von Marshall Pynkoski. Der kanadische Regisseur tritt für Interpretationen aus der Entstehungszeit ein: auf der Bühne also römische Säulen, die Darsteller in Kostümen, die dem 18. Jahrhundert nachempfunden sind, Beleuchtung durch Rampenlicht, sehr gedämpft. Der Stil der Ausstattung sei bloß eine Frage der Mode, so der Regisseur, worauf es ihm ankommt, sind authentische Gefühle, es sei an den Darstellern, die Emotionen zu vermitteln.

Vertonung des "Lucio Silla"-Stoffs sind ein Schwerpunkt der Mozartwoche, man kann in den nächsten Tagen zumindest konzertant auch jene von Johann Christian Bach und Pasquale Anfossi hören. Mozarts "Lucio Silla" wird bis Anfang Februar drei Mal aufgeführt, die Produktion wird außerdem ins Festspielprogramm übernommen.

Service

Ö1 Club-Mitglieder bekommen bei der Mozartwoche ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).

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