EU: Eineinhalb Millionen Drogenabhängige

Erstmals haben die Drogenbeobachtungsstelle der Europäischen Union und Europol einen gemeinsamen Bericht zur Drogensituation in Europa vorgelegt. Die Zahlen in diesem Bericht sind alarmierend: Pro Monat konsumieren 1,5 Millionen Europäer Kokain und fast so viele Heroin. Trotzdem konstatieren die Experten einen Rückgang bei manchen harten Drogen.

Abendjournal, 31.1.2013

Synthetische Drogen nehmen zu

Heroin ist eher auf dem Rückzug. Dafür gibt es immer mehr synthetische neue Drogen auf dem Markt: Jede Woche tauchen neue Substanzen auf. Die Nachfrage schafft Raum für kriminelle Organisationen, die große Geschäfte machen, sagt Europol-Direktor Rob Wainwrigh: "Es handelt sich um durchtriebene und gefährliche Banden, die auch viele andere Verbrechen begehen."

Die Zusammenarbeit der Polizeibehörden im Rahmen des Schengensystems bewährt sich, heißt es bei Europol. Von der Wiedereinführung von Grenzkontrollen halten die Drogenbekämpfer nichts, weil Verbrecher nicht bei der Passkontrolle überführt würden.

Haschisch kommt immer mehr aus der europäischen Eigenproduktion in Hinterhof oder Keller. Der Haschisch-Schmuggel nach Europa verliert an Bedeutung. Die Zahl der Drogentoten ging in Europa von 8.000 im Jahr auf 7.000 zurück. Es ist ein Bruchteil der Opfer, die der Konsum der legalen Droge Alkohol fordert, heißt es in dem Bericht