Gabalier schunkelt Schladming

Schladming steckt in den Startlöchern für die alpine Schi-Weltmeisterschaft. Abseits der Wettkämpfe steht ein Steirer im Mittelpunkt - nein- nicht Arnold Schwarzenegger, obwohl der auch da sein wird -, sondern Österreichs derzeit erfolgreichster Musiker: der nach Eigendefinition Volks-Rock'n'Roller Andreas Gabalier.

Mittagsjournal, 1.2.2013

Bei den Plattenverkäufen nähert er sich mit hohem Tempo der Marke von einer Million, Preise und Edelmetall hat er für seine drei CDs zuhauf bekommen, Ende nicht in Sicht: Andreas Gabalier. Konzertveranstaltern und Plattenindustrie gilt Andreas Gabalier derzeit als mit Abstand wichtigster Protagonist. Die überwiegende Mehrheit der Fans kauft seine CDs und verzichtet auf illegale Downloads, Karten für Auftritte mit ihm sind schnell vergriffen.

Coverversionsjäger haben ihn fest im Visier. Der Grazer lässt sich mit seiner Musik nicht einordnen. Er schreibt gerne auf den Almen im oberen Murtal, er mischt und verbindet Volksmusik, Schlager, Austropop und Rock. Sein schwarzes Haar ist zum Elvis-Schopf gegelt, er trägt, Sonnenbrille, Trachtenweste, T-Shirt sowie Lederhose, der Schalk sitzt im Nacken, ein rot-weiß kariertes Tücherl schmückt sein Handgelenk und er quetscht die Ziehharmonika. Der Ex-Jus-Student sieht aus, als wäre er frisch dem Jungbauernkalender entstiegen.

Heimat und Herzschmerz

Land, Lust und Lederhose sind feste Bestandteile seiner Texte, ebenso Mäderl, Manneskraft und Mahlzeiten, sowie Heimat, Herzschmerz oder die Heerschar der Engerl. Andreas Gabalier, selbst Chef seines Unternehmens, setzt auf Authentizität, Kompromisse sind nicht seins. Dass nicht nur in Österreich die Sehnsucht nach einem wie ihm so groß ist, wundert ihn selbst.

Trotzdem bedient Gablier selten genretypische Metaphern der Heile-Welt-Besinger, er verzichtet auf verbalen Zuckerguss sowie Volkstümelei, hat deutlich mehr als drei Harmonien in seinem Repertoire und er musiziert live. Ganz ohne Kitsch kommt aber auch er nicht aus. Worauf er aber verzichten kann ist der Versuch, ihn politisch zu vereinnahmen.

Dick im Geschäft

Einem breiten Publikum bekannt geworden ist Andreas Gabalier durch Auftritte im "Musikantenstadel" und seinem zweiten Platz beim Grand Prix der Volksmusik. Vor knapp zwei Jahren dann der breite Durchbruch.

Andreas Gabalier kann und will aber auch ganz anders. Stille macht sich bei den Konzerten breit, wenn er zur Gitarre greift, über das Leben danach und den Freitod seines Vaters sowie seiner Schwester singt, ohne Abschied, ohne Erklärung.

Momentan arbeitet Gabalier an seiner CD Nummer vier - zu hören sein werden auch Country-Nummern, die er gerade in Nashville einspielt. Und auf dem Programm stehen Dutzende Konzerte in Österreich, sowie dem lukrativen Markt Deutschland.