Annäherung der FPÖ an Stronach

Zeichnet sich zwischen FPÖ und Team Stronach eine Annäherung ab? FPÖ-Wortmeldungen wie die des dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf oder von Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) gehen in diese Richtung. Die Bundes-FPÖ zeigt zwar Verständnis, will aber von Annäherung nichts wissen.

Mittagsjournal, 5.2.2013

"Schließen keine Partei aus"

Der stellvertretende Bundes-FPÖ-Chef Norbert Hofer gibt die Devise aus: "Es gilt, dass wir im Rahmen von Koalitionsverhandlungen keine Partei ausschließen werden, die demokratisch legitimiert ist und den Einzug ins Parlament schafft." Bisher waren aus der FPÖ vorwiegend unfreundliche Töne in Richtung Frank Stronach zu hören. Das Team Stronach habe vielleicht eine feine Nase für den eigenen Vorteil, aber kein Gespür für die Politik und für die Menschen, so Parteichef Heinz-Christian Strache beim FPÖ-Neujahrstreffen Ende Jänner. Und Frank Stronach sei ein "Teilzeit-Österreicher mit kanadischen und Schweizer Steuernummern".

"Nachvollziehbarer Wunsch"

Dass mit Martin Graf ein hochrangiges FPÖ-Mitglied doch von diesem Kurs abweicht und in einem Zeitungsinterview sagt, er wünsche sich in Kärnten eine freiheitliche Regierung mit der Stronach-Partei, kommentiert Hofer so: "Das ist ein Wunsch des Martin Graf, den ich gut nachvollziehen kann. Ich glaube es gibt auch in Kärnten sehr viele Menschen, die sich das vorstellen können."

Martin Graf ist nicht der einzige freiheitliche Politiker, der seine Fühler Richtung Stronach ausstreckt. Er könne gut mit Stronach, hat Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler gesagt, der wohl schon jetzt darüber nachdenkt, wer ihn nach der Landtagswahl am 3. März wieder zum Landeshauptmann wählen könnte. "Wenn es zwischen den beiden eine gute persönliche Basis gibt, dann ist das eine erste Voraussetzung, um in Zukunft auch zusammenarbeiten zu können." Aber für die Bundespartei gelte: "Wir legen uns auf keinen Partner fest, sondern warten immer erst Verhandlungen ab."