NÖ: Unterlegener SPÖ-Chef Leitner tritt ab

Nach der Wahlniederlage der SPÖ in Niederösterreich ist deren Spitzenkandidat Sepp Leitner noch am Sonntagabend zurückgetreten. Seine Nachfolge als Landesparteichef soll dem Vernehmen nach der St. Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler antreten. Für Montagnachmittag war eine Sitzung des Landesparteivorstandes angesetzt.

Mittagsjournal, 4.3.2013

Nina Flori

An Pröll gescheitert

Seit 2008 hat Leitner die SPÖ-Niederösterreich als Parteivorsitzender geführt und war als Landeshauptmann-Stellvertreter stets im Schatten des übermächtigen Erwin Pröll. Mit seinem Versuch, Sachthemen in den Wahlkampf einzubringen, ist Sepp Leitner offensichtlich gescheitert: Die absolute Mehrheit von ÖVP und Erwin Pröll konnte er nicht brechen - im Gegenteil, seine Partei hat den Anschluss völlig verloren und hat nur 21,59 Prozent der Stimmen erhalten, 3,9 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Landtagswahl. Während in Kärnten die SPÖ vom Wunsch nach Wechsel profitiert hat und Peter Kaiser ein wählbares Programm anbieten konnte - zum Beispiel mit der Ankündigung, die Proporzpolitik im Land beenden zu wollen, ist die SPÖ in Niederösterreichs in ein Debakel gestürzt: Für die niederösterreichischen Sozialdemokraten stellt sich nach Leitner nun die Frage, wer bereit ist, die Partei zu übernehmen und sich für die Zeit nach Erwin Pröll als Herausforderer der ÖVP-Vormachtstellung aufzubauen.

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