Deutsche Pensionen: Nachverhandlung gefordert

Bei den österreichischen Pensionistenvertretern ist die Aufregung über die Steuernachzahlungen groß. Sie wollen, dass Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) mit ihrem deutschen Kollegen Schäuble verhandelt, um die Situation zu entschärfen. Den Vorwurf, dass die Seniorenvertreter hierzulande selbst säumig waren und ihre Mitglieder nicht ausreichend informiert hätten, wollen sie nicht auf sich sitzen lassen.

Mittagsjournal, 28.3.2013

"Empörender Umgang" mit Pensionisten

Tausende Pensionisten, die eine Pension aus Deutschland beziehen, werden künftig Steuern nachzahlen müssen. Die Schuld für die teils beträchtlichen Steuernachforderung sehen Österreichs Pensionistenvertreter bei den deutschen Behörden. Laut Andreas Wohlmuth, Generalsekretär des SPÖ-Pensionistenverbandes, hätten diese die Pensionisten "viel früher und vor allem verständlich" informieren müssen.

Auch Gertrude Aubauer, stellvertretende Vorsitzende des ÖVP-Seniorenbundes, sieht das Versäumnis bei den deutschen Behörden: "Man muss sich das einmal vorstellen: Da gibt es Rückforderungen über die vergangenen acht Jahre. Es ist empörend, wie hier mit Pensionisten umgegangen wird."

"Fekter muss handeln"

Die Betroffenen hätten oft nicht Bescheid gewusst, und das, obwohl beide Pensionistenvertreter beteuern, dass man die betroffenen Mitglieder "sofort und umfassend" informiert habe. Warum die Steuernachforderung dann offenbar doch für viele überraschend kommt, diese Frage bleibt letztlich ungeklärt.

Jetzt sei jedenfalls die Finanzministerin gefordert, darin sind sich Aubauer und Wohlmuth einig. Maria Fekter soll mit dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble verhandeln. Laut Aubauer hat es schon erste Gespräche gegeben, man sei zuversichtlich, dass Fekter für ihre Steuerzahler "vollen Einsatz" zeigt und dass es zu Verbesserungen komme.

Petition im Parlament

Wohlmuth: "Das Ziel muss sein, die Doppelbesteuerung zu verhindern und vor allem die Zinsnachzahlungen und Verspätungszuschläge zu unterlassen."

Um diese Forderungen zu untermauern haben die Seniorenvertreter bereits eine Petition verfasst und im Parlament eingebracht. Was Finanzministerin Fekter jetzt zu tun gedenkt, ist offen, die Ministerin war am Donnerstag zu keiner Stellungnahme bereit.