Salzburg-Wahl: Grüne mit Aufdecker-Bonus?

Am 5. Mai wählt Salzburg einen neuen Landtag - eine Woche nach Tirol. Die Grüne Spitzenkandidatin Astrid Rössler geht als Untersuchungsausschuss-Vorsitzende auch mit einer Art Aufdecker-Bonus in die Wahl. Dass die Grünen die Affäre nicht früher aufgedeckt hätten, liege daran, dass sie getäuscht worden seien, sagt Rössler im Ö1-Interview.

Mittagsjournal, 16.4.2013

Die Grüne Spitzenkandidatin Astrid Rössler im Interview mit Bernt Koschuh

"Ungehört geblieben"

Man habe auf Anfragen falsche Antworten gestellt, habe sich im Landtag nicht durchsetzen können und habe in Aussendungen aufgezeigt, sei aber ungehört geblieben, sagt Rössler. Dass nach Bekanntwerden der Spekulation noch ein halbes Jahr lang vertuscht worden sei, fall in die Verantwortung der Landesregierung, aber nicht der Grünen. Rössler hofft bei der Landtagswahl auf eine Verdoppelung der grünen Stimmen auf 15 Prozent und den Einzug in die Landesregierung. Sie forciert das Thema Energiewende und vor allem eine Erneuerung in der Verwaltung nach der Spekulationsaffäre. Die Zusammenarbeit nach der Wahl werde nicht von Personen, sondern von den Themen wie mehr Transparenz abhängen.

Kritik um Schnell-Zitat

Für Aufregung sorgt derzeit in Salzburg auch eine Aussage des freiheitlichen Landesparteichefs Karl Schnell, wonach es in Österreich in manchen Bereichen eine "Umvolkung" gebe. Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) hat die Aussage in der Presse verurteilt, in der künftigen Landesregierung habe Ausländerfeindlichkeit keinen Platz. Die Grüne Spitzenkandidatin Rössler findet aber, Burgstaller drücke sich um klare Aussagen, die SPÖ-Chefin solle eine Regierungszusammenarbeit mit der FPÖ ausschließen.