Sbg: Haslauer (ÖVP) will auch mit FPÖ koalieren

Salzburgs Vize-Landeshauptmann und ÖVP-Spitzenkandidat Wilfried Haslauer hat wenige Tage nach Öffentlichwerden des Finanzskandals auf Neuwahlen gedrängt - wohl in der Hoffnung, den Landeshauptmann für die ÖVP zurückzuerobern. Doch das Match um die Nummer eins ist offen. Vielleicht deshalb will Wilfried Haslauer im Ö1-Interview eine Koalition mit der FPÖ nach wie vor nicht ausschließen.

Mittagsjournal, 18.4.2013

In der Interviewserie zur Salzburger Landtagswahl spricht Katja Arthofer mit ÖVP-Spitzenkandidat Wilfried Haslauer

"FPÖ ist demokratische Partei"

Die "Umvolkung"-Aussage des Salzburger FPÖ-Spitzenkandidaten Karl Schnell ändert für Haslauer nichts: Die Wortwahl sei "ungeschickt, heftig, abzulehnen", aber das ändere nichts daran, dass die FPÖ in Salzburg eine demokratische Partei sei. Und für ihn seien alle Parteien, "die im Rahmen des Verfassungsbogens stehen" theoretische Koalitionspartner, sagt Haslauer. Und das sei mit Ausnahme der KPÖ - "bei den Piraten kenne ich mich zu wenig aus" - bei allen Parteien der Fall.

"Von Finanzskandal nichts gewusst"

Haslauer pocht auch darauf, dass der Finanzskandal ein reiner SPÖ-Skandal sei. Die Zuständigkeit liege seit 2004 bei der SPÖ, die SPÖ stelle die Landeshauptfrau und den Finanzreferenten. Dass die Geschäfte 2001 unter ÖVP-Führung begonnen wurden, streitet Haslauer nicht ab. Doch diese Geschäfte seien damals wesentlich überschaubarer und auch erfolgreich gewesen. Er sei über die Verluste am 6. Dezember 2012 informiert worden, vorher sei ihm darüber nichts bekannt gewesen.

Bei Niederlage Abschied

Umfragen prognostizieren bei der Landtagswahl nicht nur der SPÖ, sondern auch der ÖVP deutliche Verluste - nach 36 Prozent zuletzt könnten es diesmal weniger als 30 werden. Auch in einer Direktwahl würden die Salzburger der amtierenden Landeshauptfrau den Vorzug vor Haslauer geben. Angesprochen auf die Umfragen meint Haslauer, nun gehe es darum, das Vertrauen der Wählerschaft Schritt für Schritt zurück zu gewinnen. Außerdem gebe er auf Umfragen nichts, der 5. Mai sei entscheidend. Sollte die Bevölkerung mehrheitlich entscheiden, "dass so weitergewirtschaftet werden soll wie unter Landeshauptfrau Burgstaller,…, dann bitte ich um Verständnis, dass ich mich aus der Politik zurückziehen werde."