Kritik an Personenregister für Medizinberufe

Personen, die in nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen arbeiten, sollen künftig in einem eigenen Register aufgelistet sein. Damit sollen Patienten einen Überblick bekommen, wer welche Leistungen, von der Pflege bis zur Physiotherapie, anbietet. Dass allerdings dieses Register die Arbeiterkammer verwalten soll, stößt auf Widerstand der Interessensvertreter.

Mittagsjournal, 27.5.2013

Nein zu Register bei AK

Eigentlich geht die Initiative für ein Register von den Vertretern der Gesundheitsberufe selbst aus. Denn eine Information über das Angebot für Pflege und andere Gesundheitsangebote sei wichtig, sagt Gabriele Jaksch, Präsidentin des Dachverbands der gehobenen medizinisch-technischen Dienste. Nun solle ein verpflichtendes Register geschaffen werden, sagt Ursula Frohner, Präsidentin des Gesundheits- und Krankenpflegeverbands, aber nicht wie das Gesetz vorsieht bei der Arbeiterkammer (AK), sondern bei den Berufsverbänden, die schon freiwillige Register haben. Die AK habe keine Fachkompetenz, was die Entwicklung der Gesundheitsprofessionen bedeute, dazu fehlten der AK die Experten, die die Ausbildungen prüfen müssten, so Frohner.

Änderung gefordert

In Österreich gibt es mehr als 100.000 Pflege-Fachkräfte und Beschäftigte im medizinisch-technisch Dienst - wie etwa Ergotherapeuten, Logopäden oder Physiotherapeuten. Gabriele Jaksch und Ursula Frohner fordern, dass der derzeitige Gesetzesentwurf noch geändert werde. Statt etwas komplett neu auf die Beine zu stellen, sollte man etwas verwenden, was schon seit Jahren gut laufe. Noch hoffen die beiden auf Änderungen, überlegen sich aber gegebenenfalls schon weitere Protestmaßnahmen, wie Dienst nach Vorschrift oder einen Tag Arbeitspause.

Das Gesundheitsministerium verteidigt, dass das Gesundheitsberufe-Register bei der Arbeiterkammer angesiedelt sein soll. Denn das sei eine professionelle Service-Einrichtung mit dem juristischen und fachlichen Knowhow.