Kritik auch am Bankgeheimnis für Inländer

Österreich wird in den kommenden Jahren zwar sein Bankgeheimnis für Ausländer lockern. Aber beim Bankgeheimnis im Inland soll sich vorerst nichts ändern, und das sorgt für Verärgerung bei vielen Staatsanwälten, unter anderen auch beim früheren Chef der Korruptionsstaatsanwaltschaft, Walter Geyer.

Morgenjournal, 28.5.2013

Hürden für Justiz "unverständlich"

Geyer kritisiert, dass die heimische Justiz oft ein Jahr lang warten muss, bis sie Informationen erhält über Konten von mutmaßlichen Straftätern bei österreichischen Banken - während die Finanz künftig ganz leicht Informationen über Kontodaten aus dem Ausland erhalten soll. Da sei es überhaupt nicht zu begründen, "warum der Justiz solche Hürden aufgebaut werden", so Geyer. Er fordert ein zentrales Kontoregister nach deutschem Vorbild. Dann könnte der Staatsanwalt nachschauen, bei welchen Banken in Verdächtiger ein Konto hat und nur bei diesen Banken eine Kontenöffnung per Gerichtsbeschluss beantragen.