Wahlkampf-Stiefkind Internet

Das Internet wird im Wahlkampf immer wichtiger, Österreichs Parteien geben in diesem Wahlkampf so viel Geld für Internetkampagnen aus wie noch nie. Doch Experten sagen, die österreichische Politiker nehmen das Internet noch immer nicht ernst genug.

Morgenjournal, 29.7.2013

Mehr Internet-Budget denn je

Wer Österreichs Spitzenpolitiker auf Facebook sucht, findet nur wenige aktive Profile, noch weniger stellen sich der Debatte auf Twitter.Und dennoch geben Österreichs Parteien für Wahlkampf im Netz nach eigenen Angaben so viel aus wie noch nie, fast alle verlinken auf ihren Webseiten zu Facebook oder Twitter oder zeigen Videobotschaften. Wie viel ihnen das wert ist wollten uns SPÖ, FPÖ und das Team Stronach nicht sagen. Beim BZÖ, der ÖVP und den Grünen sind es ungefähr 10 Prozent des Wahlkampfbudgets, die Grünen sagen sie geben sogar vier Mal so viel aus wie bei der letzten Wahl.

Mehr jüngere Wähler

Heinz Wittenbrink, Professor für Neue Medien vom Joanneum Graz hat sich die Internet-Auftritte der Parteien angeschaut. Das beste Zeugnis stellt er den Grünen aus, die SPÖ arbeite oft noch „nach veralteten Prinzipien“. Die neue Partei der „NEOS“, die noch um den Einzug ins Parlament kämpft, habe hingegen eine Wahlkampfseite, die international mithalten könne. Wittenbrink sieht vor allem bei jüngeren Wählern einen direkten Zusammenhang zwischen professionellem Internet-Auftritt und einer höheren Wahlbeteiligung.