Der neue WU-Campus in Wien

Der neue Campus der Wirtschaftsuniversität beim Wiener Prater wird mit dem kommenden Studiensemester eröffnet. Von 23.000 Studierenden wird der Campus genutzt werden - und der Masterplan sieht vor, dass auch die Anrainer im Campus heimisch werden sollen: Im Zentrum des Campus steht das von Zaha Hadid geplante Bibliotheksgebäude.

Morgenjournal, 20.8.2013

Es ist eines der größten Bauprojekte, die in den letzten Jahren in Wien realisiert wurden: der neue Campus der Wirtschaftsuniversität beim Prater, der mit dem kommenden Studiensemester eröffnet wird. Von 23.000 Studierenden wird der Campus genutzt werden - und nicht nur von ihnen, sondern auch von den Anrainern und anderen Besuchern. Das sieht der Masterplan vor, der den Campus - in dessen Zentrum ein von Zaha Hadid geplantes Bibliotheksgebäude steht - als möglichst offenes, städtisches Areal versteht. Anna Soucek hat die Baustelle besucht.

Situiert ist der WU Campus, mit seinen sechs Hauptgebäuden, zwischen der Messe Wien an der Ausstellungstraße und dem grünen Prater. Das langgezogene Grundstück war davor eine Stadtbrache, die nun der Öffentlichkeit zurückgegeben werden soll. Um das Erscheinungsbild der Gebäude zu variieren, wurden die sechs Baufelder entlang einer zentralen Achse an verschiedene Architekten vergeben, erklärt Julia Reisenbichler, die an der Projektkoordination mitgewirkt hat. Hochbeete mit Sitznischen, Bäume und Wasserflächen sollen die Benutzer und Besucher zum Verweilen einladen.

Man könne jeden Tag einen anderen Weg finden und entdecken, es gebe aber auch viele Nebenwege, sagt der Architekt Bernd Pflüger vom Wiener Büro BUSarchitektur, das für die Freiraumgestaltung sowie für die Masterplanung zuständig war und auch eines der Gebäude entworfen hat. Die gewünschte Durchlässigkeit des Areals ist zwar in der Längsachse gegeben, doch die Durchquerung des Campus von der Ausstellungsstraße hinüber in den Prater wird sich für Fußgeher schwieriger gestalten. Zum Messe-Gelände hin, auf der Nordseite, wird der WU Campus durch einen Zaun abgegrenzt.

Architekt Bernd Pflüger hat am Masterplan mitgearbeitet. Dass die geplanten Wege nicht öffentlich zugänglich sind, hat organisatorische Gründe: Gewisse Gebäudeteile unterliegen verschiedenen Sicherheitsstufen und dürfen nur von befugten Personen betreten werden. Ganz im Gegensatz zu den Cafés und Shops, die für eine Belebung des WU Campus auch in vorlesungsfreien Zeiten sorgen sollen.