Hautnah – Lyrik live im KlangTheater: Der Wettbewerb

21. August 2018, 21:46

Angela Flam, Jahrgang 1968, ist nicht nur Autorin, sondern auch studierte Tanzpädagogin. Mit ihrer eingereichten Soundcollage "Pavane" ist ihr eine lyrische Choreografie in Form eines Text-Musik-Geräusch-Kunstwerks gelungen, in der sie sich dem sensiblen Thema Demenz annimmt.

Die Oberösterreicherin tastet sich dabei an die Krankheit heran und zeigt, wie ihr schleichendes Fortschreiten das eigene Ich mehr und mehr entfremdet. Denn die Demenz löscht nicht nur Namen und Dinge, sondern auch ganze Abschnitte im Leben und schreibt manche Kapitel um. Der Verlust geistiger Funktionen geht auch mit dem Verlust sprachlicher Fähigkeiten einher – gefangen in einer Endlosschleife wiederholen sich Sätze, Wörter und Silben und geben scheinbar Halt. "Pavane" ist ein verstörendes, seine Mittel voll ausreizendes Stück, dem Angela Flam gemeinsam mit Astrid Windner ihre Stimme leiht und zu dem sie der Musiker Norbert Trawöger auf der Flöte begleitet.

Außerdem waren die Text/Musik-Stücke "hend@light-dinner", "seismographie" und "simurgh" zu erleben. Letzteres ist eine Reise durch das Schattenreich der Seele, frei nach den "Vogelgesprächen" des persischen Dichters und Mystikers Farīd al-Dīn ʿAttār (12. Jahrhundert n. Chr.) – elektroakustisch bearbeitet von Klaus Hollinetz. Moderation: Gudrun Hamböck.

Anzeige

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Ö1 und Die Presse.

Übersicht

• Literatur
• Musik