Social media: Chance für die zweite Reihe

Der Wahlkampf tobt nicht nur in Zeitungen, TV und Radio, sondern auch im Internet und dort vor allem in den sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter. Besonders laut sind da aber nicht die Spitzenpolitiker, sondern Politiker aus der Opposition und den zweiten und dritten Reihen, Politikeinsteiger und Kleinparteien.

Morgenjournal, 9.9.2013

Ringen um Aufmerksamkeit

Oft sind sie jung, haben wenig Geld und keine Mitarbeiter. Das erklärt warum gerade die Politiker aus den zweiten und dritten Reihen besonders eifrig tweeten, posten und bloggen, sagt Judith Denkmayer von der Social Media Agentur Digital Affairs. Von den zehn aktivsten Politikern auf Twitter, die in Österreich am meisten Follower, also Abonnenten ihrer Tweets, haben, sind sieben von den Grünen, zeigt eine Auswertung von Digital Affairs. Darunter sind etwa Michel Reimon, Christoph Chorherr, Klaus-Werner Lobo oder Marco Schreuder. Auch Sonja Ablinger von der SPÖ oder Gabriele Tamandl von ÖVP posten fleißig, letztere hat zum Beispiel erst vor kurzem auf Facebook ihre Parteikollegen Reinhold Mitterlehner und Christoph Leitl lautstark kritisiert und damit die Aufmerksamkeit der Journalisten bekommen - und darum geht es vor allem.

Sprungbrett für Einsteiger?

Auch politische Einsteiger profitieren, und so mancher schafft es dank Social Media auf eine Liste. Möglicherweise bekommen die netzaffinen Politiker auch eher Vorzugsstimmen. Auch die neuen Parteien profitieren vom Social Web, wie vor allem die NEOS. Die Nationalratswahl wird zeigen, ob Social Media wirklich ein Sprungbrett für die Herausforderer ist.