Tauziehen um Koalitionen ist eröffnet

Nach der Wahl geht es um die Regierungsbildung. SPÖ-Chef Werner Faymann sieht nur eine Möglichkeit, nämlich die Koalition mit der ÖVP fortzusetzen. ÖVP-Chef Michael Spindelegger ist hingegen bereit, auch andere Varianten ins Spiel zu bringen. Die Neuen im Parlament, die NEOS sind jedenfalls zur Zusammenarbeit bereit.

Morgenjournal, 25.9.2013

Faymann, Spindelegger, Strache

(c) Hochmuth, APA

Faymann gegen Experimente

Er sei für stabile Verhältnisse, sagt Faymann im Ö1-Interview. Österreich sei noch nicht aus der Krise draußen, es seien noch viele Maßnahmen zu setzen. Wenn jetzt der Aufschwung komme, werde man zeigen, dass man das Vertrauen der Wähler rechtfertige. "Rösselsprünge und Experimente" seien nicht gefragt.

Spindelegger: "Denkzettel"

Der Wunsch-Koalitionspartner Faymanns, die ÖVP, ist ebenso wie die SPÖ selbst nach weiteren Verlusten am Tiefststand in ihrer Geschichte angekommen. ÖVP-Chef Michael Spindelegger sieht darin einen "Denkzettel" und will "etwas völlig anderes" als bisher. Auf eine Große Koaltion will sich Spindelgger nicht festlegen. Die ÖVP hat nämlich nicht nur die Möglichkeit einer Neuauflage von Rot-Schwarz, sondern könnte auch zum Beispiel mit der FPÖ und dem Team Stronach eine Regierung bilden.

NEOS wollen kooperieren

Grünen-Chefin Eva Glawischnig traut Versprechungen nicht, dass sich im Parlament etwas ändern wird. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache drängt darauf, das Minderheitenrecht für Untersuchungsausschüsse sicherzustellen. Frank Stronach erwartet, dass das alte System weitergehen wird und die Schulden sowie Arbeitslosigkeit steigen werden. NEOS-Chef Matthias Strolz betont, dass man mit allen Fraktionen gut zusammenarbeiten wolle. Allerdings sei man für eine ständige Koalition mit der FPÖ noch "zu weit auseinander".