Katyn: Russland verurteilt

Angehörige der Opfer von Katyn haben Russland vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte geklagt. Der hat nun in letzter Instanz entschieden, dass Russland gegen seine Pflicht verstoßen hat, dem Gerichtshof Dokumente zu liefern. Das Urteil bleibt aber hinter einem viel kritischeren in erster Instanz zurück.

Mittagsjournal, 21.10.2013

Mehr als 70 Jahre ist das Massaker von Katyn her. Angehörige des sowjetischen Geheimdienstes haben damals rund 22.000 polnische Offiziere und andere Vertreter der polnischen Elite erschossen. Noch heute belastet dieser Massenmord die Beziehungen zwischen Polen und Russland. Die Führung der Sowjetunion hat das Verbrechen lange abgestritten und erst 1990 zugegeben. Nachfahren der Opfer von damals werfen Russland vor, immer noch Dokumente geheimzuhalten. Sie haben Russland vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte geklagt. Der hat heute in letzter Instanz entschieden, dass Russland gegen seine Pflicht verstoßen hat, dem Gerichtshof Dokumente zu liefern. Das Urteil bleibt aber hinter einem viel kritischeren in erster Instanz zurück.