Kampf gegen Plastiksackerl in der EU

Die Europäische Kommission sagt den Plastiksackerln den Kampf an. Die vielen Milliarden an Plastikverpackungen, die weggeworfen werden, schädigen die Umwelt und sind vor allem in den Weltmeeren eine Bedrohung für Flora und Fauna. Nach dem Willen der Kommission sollen sich die Mitgliedsstaaten selbst überlegen, wie genau der Sackerlverbrauch reduziert werden kann.

Abendjournal, 4.11.2013

Aus Brüssel,

8 Milliarden Plastiksackerl im Müll

Für EU-Umweltkommissar Janez Potocnik sind vor allem die leichten Plastiksackerl, die für Obst und Gemüse verwendet werden und die die Käufer gleich wegwerfen, das Problem. Spuren sind in den Mägen von Fischen, Schildkröten und Walen zu finden. Mehr als 90 Prozent der Vögel in der Nordsee haben Plastik gefressen, ergibt eine Untersuchung.

"Jedes Jahr enden mehr als 8 Milliarden Plastiksackerl in Europa im Müll. Der Umweltschaden ist enorm, vor allem für Fische und Vögel", sagt Potocnik.

Vorbild Irland

Die Kommission will, dass jeder EU-Bürger bis 2020 nur mehr 40 Sackerl in Jahr verbraucht, bisher sind es fast 200. Mit welchen Maßnahmen die Staaten dieses Ziel erreichen sollen, das bleibt ihnen überlassen. Wegwerfsackerl können verboten werden oder aber etwas kosten.

Irland war besonders erfolgreich, weil inzwischen jedes Sackerl 22 Cent kostet. "Die sparsamen Iren haben ihren Plastiksackerl-Müll um 95 Prozent reduziert", so die EU-Kommission. Sie verwenden nur mehr 21 Sackerl im Jahr, rechnen die Statistiker vor. In Polen, Ungarn und der Slowakei werden fast 500 Wegwerfsackerl im Jahr pro Person benützt.

Österreich liegt mit 51 Sackerln pro Kopf und Jahre unter den 5 EU-Staaten mit der geringsten Belastung.