Operationen: Stöger will öffentliche Wartelisten

Mehrere Monate auf einen Operationstermin zu warten, ist vielen Patienten zu lang. Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) sagt, dass er die Wartezeiten verkürzen will, zum Beispiel dadurch, dass Wartelisten auf Operationen öffentlich gemacht werden. Das soll Druck auf Spitäler machen, ihre Organisation zu verbessern.

Mittagsjournal, 30.12.2013

Stöger: Mehr Transparenz

Es soll vorbei sein mit unnötigen Wartezeiten auf Operationen, sagt SPÖ-Gesundheitsminister Alois Stöger. Um das zu erreichen müssen sich die Spitäler besser organisieren, so der Minister: Dazu sei mehr Transparenz nötig und auch ein Verständnis dafür, welche Wartezeiten erwartbar seien: "Wartezeiten von mehr als vier Wochen müssen transparent gemacht werden", so Stöger.

Von vier Wochen Wartezeit ist man jetzt oft weit entfernt. Und wie lange man in Österreich auf eine Operation warten muss kommt darauf an, wo man wohnt. Das zeigt eine Studie des IHS. Für die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz sind die Unterschiede nicht akzeptabel, zum Beispiel bei Knieoperationen: "Im Burgenland sind es zum Beispiel 24 Wochen, in Kärnten unter vier Wochen. Wien liegt bei zehn bis 16 Wochen. Außerdem hat man bei Katarakt- (Grauer Star)-Operationen in Vorarlberg 15 Wochen Wartezeit. Darüber beschweren sich Patienten und Patientinnen."

Druck auf Spitäler

Gesundheitsminister Stöger will durch mehr Transparenz Druck auf die Spitäler ausüben, damit sie die Wartezeiten verkürzen. Im Internet soll sich jeder anschauen können, wo man wie lange auf eine Operation warten muss. So mache das zum Beispiel schon das Bundesland Niederösterreich, hebt Stöger hervor.

Patientenanwältin Sigrid Pilz unterstützt das Vorhaben des Ministers, auch wenn es etwas spät komme. Auf die Frage warum er das Problem der Wartezeiten erst jetzt angeht nachdem er fünf Jahre im Amt ist antwortet Minister Stöger: "Das Schöne in Österreich ist, dass die Menschen die Operationen bekommen. Wo anders bekommen sie sie gar nicht. Ich will das Gesundheitssystem weiterentwickeln, und da sind die Wartezeiten ein Thema und das gehen wir jetzt an."

Aus der Opposition kommen dazu kritische Stimmen: Für die FPÖ und das Team Stronach ist Gesundheitsminister Stöger selbst daran schuld, dass die Wartezeiten in Österreich so lang sind.