MedUni Linz fix, aber weiter umstritten

Das Wunschprojekt von Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) kommt: Linz erhält seine eigene Medizinische Fakultät. Das hat die Regierung bei ihrer Klausur in Waidhofen in der Ybbs gestern auch formal beschlossen. Vertreter der Wissenschaft, aber auch der Regierungsparteien sehen das kritisch.

Abendjournal, 16.1.2014

"Nicht notwendig"

Ob es die vierte Medizin-Uni in Linz braucht, diese Frage beantwortet die steirische Bildungslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder von der ÖVP eindeutig: "Ich glaube nicht, wie wohl ich natürlich auch als Landespolitikerin durchaus Verständnis habe für regionale Bedürfnisse."

Auf die Linzer Universität gedrängt hat Oberösterreichs ÖVP-Landeshauptmann Josef Pühringer. SPÖ und ÖVP haben noch vor der Wahl die Weichen gestellt, und die neue Regierung hat das Projekt gestern bei ihrer Klausur in Waidhofen an der Ybbs bestätigt.

Allerdings, so Edlinger-Ploder: Das Angebot an den Medizin-Unis in Graz, Wien und Innsbruck sei groß genug. Mehr Mediziner auszubilden, wäre an diesen bestehenden Standorten auch möglich gewesen. Die bisherigen Universitäten dürften jetzt nicht darunter leiden, dass der Bund bis 2017 35 Millionen Euro in die Linzer Uni investieren wird, sagt Edlinger-Ploder.

Warnung vor Nachteilen für andere

Zuvor hat auch schon der steirische ÖVP-Parlamentarier Werner Amon das Vorhaben angezweifelt: Der frühere Bildungssprecher seiner Partei überlegt, deshalb gegen das nächste Bundesbudget zu stimmen.

Vor Einschnitten für alle anderen Universitäten warnt auch Rektorenchef Heinrich Schmidinger, er wünscht sich mehr Geld für die bestehenden Unis. Die Regierung, so Schmidinger, solle entsprechenden Ankündigungen bald Taten folgen lassen.