Beamtengehälter: Einigung nach Marathonrunde

Nach acht Stunden Verhandlung zwischen Beamtengewerkschaft und Regierung war es heute Nacht so weit: Die Beamten haben einen Doppelabschluss für heuer und das nächste Jahr erzielt. Ab März 2014 werden die Gehälter im Schnitt um 1,88 Prozent angehoben, wobei die niedrigsten Einkommen um 2,5 Prozent erhöht werden, die höchsten um 1,5 Prozent. Ab März 2015 bis Ende 2015 steigen die Gehälter dann um 0,1 Prozent über der Inflationsrate.

Josef Ostermayer und Jochen Danninger

(c) Neubauer, APA

Morgenjournal, 17.1.2014

Erschöpft, aber fröhlich

Begonnen hat die sechste Runde zu den Lohnverhandlungen um halbsechs Uhr abends, und erst um zwei Uhr früh sind die Hauptprotagonisten - Beamtenminister Josef Ostermayer (SPÖ), Finanzstaatssekretär Jochen Danninger (ÖVP) und der oberste Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer - vor die wartenden Journalisten getreten. Erschöpfte, aber fröhliche Gesichter waren dabei zu sehen. Nichts ist während dieser acht Stunden nach außen gedrungen. Um zwei Uhr früh verkündet dann Beamtenminister Ostermayer stolz die Einigung.

Budget im Plan

Fünf Verhandlungsrunden waren abgebrochen worden, bei dieser sechsten scheint das Gesprächsklima gestimmt zu haben. Finanzstaatssekretär Jochen Danninger, ebenso wie Minister Ostermayer diesmal das erste Mal als Regierungsvertreter dabei, sagte: "Die Beamten tragen Verantwortung für die Republik, und umgekehrt trägt die Regierung Verantwortung für die Beamten. Das Ergebnis zeigt, das sich beide Seiten bewegt haben, dass man aufeinander zugegangen ist. Und das wichtigste für mich als Vertreter des Finanzministeriums: dass das Budget 2014 im Plan bleibt."

"Ausgewogener" Abschluss

Nicht nur das gute Klima - auch das, was die Regierung auf den Tisch gelegt hat - nämlich für heuer um zehn Millionen mehr, hat schließlich auch Gewerkschafter Neugebauer überzeugt, obwohl er vor Verhandlungsbeginn einen Abschluss unter 2,3 Prozent noch ausgeschlossen hatte. "Der Kompromiss liegt darin, dass wir ursprünglich einen einheitlichen Prozentsatz für alle Berufsgruppen haben wollten. Das war von der zur Verfügung stehenden Gehaltssumme nicht wirklich zu realisieren, ohne einzelne Gruppen massiv zu benachteiligen. Daher haben wir eine Ausgewogenheit zwischen 2,5 und 1,5 vereinbart. Und ich halte das auch im Sinne einer sozialen Symmetrie und einer sozialen Lohnfindung für gerechtfertigt."

Von dieser erzielten Einigung für zwei Jahre profitieren direkt rund 200.000 öffentliche Bedienstete des Bundes und Landeslehrer. Für die 260.000 Länder- und Gemeindebediensteten dient der Abschluss ebenfalls als Richtschnur.