Umfrage: Konzernchefs optimistisch

Zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums stellt die Beraterfirma Price Waterhouse Cooper ihre jährliche Stimmungsumfrage unter 1.300 Vorstandschefs von Unternehmen aus aller Welt vor. Und dabei wird deutlich, dass die Manager die Lage viel besser beurteilen als in den letzten Jahren.

Morgenjournal, 22.1.2014

"Umstellen auf Wachstumsmodus"

44 Prozent der Unternehmer sehen die Weltwirtschaft besser werden, im Vorjahr waren es nur 18 Prozent. Und nur mehr sieben Prozent sehen einen Abschwung, vor einem Jahr waren es noch 28 Prozent. Die meisten Unternehmen sind dieses Jahr nicht mehr mit dem reinen Überleben beschäftigt, sagt Norbert Winkeljohann von PWC Deutschland: "Das Glas ist wieder halbvoll, man schaltet um vom Überlebensmodus auf einen Wachstumsmodus. Die Unternehmen gehen wieder auf strategisches Wachstum und stellen wieder Leute ein."

Schlüssel Qualifikation

Neue Jobs entstehen allerdings nicht überall, sondern vor allem in Technologiebranchen und im Servicesektor, sagt Dennis Nally, Vorsitzender von PWC International: "Interessanterweise sagen zwei Drittel der Unternehmenschefs, dass sie große Probleme haben, die richtigen Leute zu finden. Das ist die höchste Zahl, seit wir diese Frage stellen." Viele Arbeitslose haben einfach nicht die richtigen Qualifikationen, um von diesem Trend zu profitieren. Die Jagd nach den wenigen gut ausgebildeten Talenten wird sich noch verstärken.

Neue Technologien verändern Arbeit und Unternehmensausrichtung. Die meisten Chefs sehen das als größte Chance, aber auch als Bedrohung, sagt Dennis Nally: "Neue Technologien werden alles verändern, man muss sich mit viel Geld darauf einlassen, aber man wird leicht von noch neueren Technologien überrannt. Die Chefs haben Angst, dass der Wandel zu schnell geht, und wenn man aufs falsche Pferd setzt, hat das schlimme Folgen." Viele der Befragten sagen, dass ihr Unternehmen nicht gut genug auf große Umwälzungen vorbereitet ist, zum Beispiel auf die wachsende Datenflut oder alternde Gesellschaften in den Industriestaaten.

Neue Herausforderungen

Die Chefs haben natürlich auch Klagen: Überregulierung ist natürlich darunter, aber auch schlechte Infrastruktur, ein instabiles Finanzsystem und die Schuldenberge der Staaten. Besonders in den USA wird das als großes Risiko gesehen. Dass sie selbst zu den Staatseinnahmen beitragen müssen, sehen inzwischen viele Unternehmer ein, sagt Norbert Winkeljohann: "Die Steuerbelastung ist eine normale Kostenquote in der Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens."

Als große Herausforderung wird auch gesehen, verlorenes Vertrauen wieder herzustellen. Mehr Transparenz und Kundenfreundlichkeit, aber auch bessere Bedingungen in Rohstoff- und Produktionsländern gehören dazu.